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Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau

Heimatapfel startet durch

Pünktlich zur Obstausstellung, die in diesem Jahr Ende September wieder stattfinden konnte, wurde im Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau in Deutenkofen mit der Vermarktung des „Heimatapfels“ begonnen.
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Alte Sorte in neuem Anbausystem kultiviert.
Alte Sorte in neuem Anbausystem kultiviert.Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen
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Da beim Obstpublikum leider wenig Experimentierfreude festgestellt werden kann, Politik und Gesellschaft aber unermüdlich den Erhalt alter Sorten fordern, hat sich Obstbaumeister Hans Göding mit seinem Team für einen neuen Weg entschieden: auf einem gleichbleibenden Laden- /Regalplatz sollen verschiedene altbewährte, regionaltypische und robuste Sorten als „unser Heimatapfel“, aber ohne zwingende Sortendeklaration, angeboten werden. Im Falle Deutenkofens handelt es sich um die Sorten Goldparmäne (erstmals 1510 beschrieben, auffällig würziges Aroma), Ananasrenette (zitronengelbe kleinfruchtige Sorte mit eigenem Aroma, Geheimtipp unter Schnapsbrennern), Schöner aus Wiltshire (in Niederbayern sehr hoher Bekanntheitsgrad unter dem Synonym Weiße Wachsrenette) und Goldrenette aus Blenheim (ebenfalls in Niederbayern als „Goldrenette“ weit verbreitet, bekannt und geschätzt).

Die Bäume wurden 2020 gepflanzt und erbrachten heuer die ersten nennenswerten Erträge. Eventuell wird auch die alte italienische Sorte Gravensteiner, der sich der Lehr- und Beispielsbetrieb bereits vor Jahren wieder zugewendet hat, zukünftig als Herbstsorte ebenfalls unter dem Label „Unser Heimatapfel“ angeboten.
„Wir müssen irgendwie versuchen, die Kluft zwischen Vergessenwerden, fehlender Wirtschaftlichkeit und mangelndem Kaufinteresse einerseits und einer nicht reproduzierbaren Sortenvielfalt mit eigenartigsten Geschmackseindrücken andererseits, aufzubrechen. Es kann und darf nicht sein, dass diese tollen alten Sorten zwischen den Mühlsteinen der eher süßfad schmeckenden Sorten Fuji (asiatischer Marktanteil ca. 65 Prozent) oder Gala (angestrebter europäischer Marktanteil 40 Prozent) zerrieben werden und untergehen. Auch die Pflanzentscheidung des Obstbauern im zugegebenerweise eigen gestalteten deutschen Obstmarkt sollte nicht wie in der Vergangenheit zu zwei Dritteln den Sorten Elstar und Jonagold obliegen, sonst erliegen wir hierbei derselben Vereinheitlichung wie weltweit und geben wertvolle Marktanteile auf,“ so Hans Göding.

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