
Boden mit Schadstoffen belastet?
Sie haben einen Garten und wüssten gern, wie es örtlich um die Bodenqualität und die Schadstoffbelastung steht? Bei den Umweltämtern liegen viele hilfreiche Daten, die zum Teil auch öffentlich verfügbar sind. Manche müssen jedoch angefordert werden.
von Redaktion erschienen am 04.07.2024Gibt es einen Verdacht auf punktuelle Bodenbelastungen, führen die unteren Bodenschutz- und Altlastenbehörden der Landratsämter und Stadtkreise meist sogenannte anlassbezogene Bodenuntersuchungen durch – etwa bei einem Verdacht auf Altlasten oder schädliche Bodenveränderungen, der auf Basis des Landesbodenschutz- und -Altlastengesetzes ermittelt wurde. Die Ergebnisse können Sie beim Amt erfragen.
Berichte über den regionalen Zustand von Böden in Ballungsgebieten finden sich in älteren Bodenzustandsberichten und können HIER abgerufen werden.
Sogenannte Hintergrundwerte, abseits von Belastungen wurden bundesweit sowie für jedes Bundesland HIER veröffentlicht.
Darüber hinaus werden in den alle drei Jahre erscheinenden Umweltdaten der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) auch spezifische Bodenthemen behandelt, so auch in den Umweltdaten 2021: Kurzberichte zu „Dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (dl-PCB) in Böden“ und „Per- und polyfluorierte Chemikalien im Boden“
Die nächsten Umweltdaten 2024 werden Ende dieses Jahres im Internet veröffentlicht werden – u. a. mit Infos zu Mooren, Untersuchungen der Bodenwasser-Dynamik sowie Per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS) in Böden und Altlasten.
Für den großflächigen PFAS-Schadensfall in Rastatt und Baden-Baden gibt es ein Grundwassermodell, welches die verschiedenen Strömungs- und Transportvorgänge im Grundwasser durch mathematisch-numerische Methoden simuliert, um so die PFAS-Konzentrationen des Grundwassers flächendeckend darzustellen. Die Karten stehen der Allgemeinheit HIER zur Verfügung.
Für alle genannten Quellen gilt, dass es sich nicht um flächendeckende Darstellungen handelt, sondern um punktuelle Ergebnisse, die statistisch ausgewertet wurden.
Individuelle Informationen bekommen
Unter bestimmten Bedingungen können auch Privatpersonen Informationen dazu erhalten, ob in ihrer räumlichen Umgebung Belastungen auftreten. Erfragen Sie Umweltinformationen am besten bei den Umweltämtern der Kreise oder der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW). „Hilfreich für eine effiziente Bearbeitung sind dabei ergänzende Angaben wie der Grund der Anfrage, die Art und Form der gewünschten Informationen sowie ggfs. die Zustimmung der betroffenen Grundstückseigentümer*innen“, so das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft (MLR).
Die Auflösung der Daten richtet sich nach dem konkreten Gegenstand, der erfragt wird. Daten können den angefragten Behörden je nach Gegenstand in unterschiedlichem Detaillierungsgrad vorliegen.
Beispiele für die „Amtsermittlung bei altlastenverdächtigen Flächen nach § 9 Abs. 1 BBodSchG“ zur orientierenden Untersuchung von altlastverdächtigen Flächen sind in der gleichnamigen Handlungsempfehlung HIER zu finden. Die Rückmeldung der angefragten Behörde richtet sich auch danach, ob datenschutzrechtliche oder sonstige gesetzliche Gründe dem Zugänglichmachen der Daten in einem bestimmten Detaillierungsgrad entgegenstehen.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.