Der gefährdete Angeliter Tannenzapfen
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Seit 2006 zeichnet ein Gremium aus verschiedenen Vertretern von Umwelt- und Verbraucherverbänden sowie landwirtschaftlichen Organisationen jährlich eine alte Sorte aus, um auf die Kartoffelvielfalt aufmerksam zu machen. Die Sorte muss mindestens 30 Jahre alt sein. Der Angeliter Tannenzapfen hat es nun aufs Podest als „Kartoffel des Jahres 2023“ geschafft.
Der „Angeliter Tannenzapfen“ ist eine echte Kartoffelrarität, die nur überlebt hat, weil sich die Bauern aus Angeln – eine Region zwischen Schleswig und Flensburg – über ein Anbauverbot vor dem Zweiten Weltkrieg hinweggesetzt hatten. Inzwischen ist die Sorte etwa 200 Jahre alt. Mehrfach in der rund 300jährigen Geschichte des deutschen Kartoffelanbaus wurde der Anbau alter Sorten verboten, um moderne Saatzucht zu fördern
Die festkochende „Kartoffel des Jahres 2023“ hat längliche Knollen, helles Fruchtfleisch, eine rosa Schale und einen guten Geschmack. Sie ist außerdem robust und ertragreich. Ihre fingerartige Form und die tief liegenden Augen erinnern an einen Tannenzapfen und gaben ihr den Namen.
Hintergrund
Ähnlich wie bei Äpfeln gibt es auch bei Kartoffeln sehr viel mehr Sorten als im Supermarkt angeboten werden. Rund 300 Kartoffelsorten werden in Deutschland noch angebaut. „Besonders im Ökolandbau sind die Kartoffelraritäten für den Verkauf im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt beliebt“, sagte Carolin Grieshop, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Ökolandbau Niedersachsen (KÖN) bei der Verkündung der Auszeichnung am 4. April in Rosengarten im Landkreis Buchholz. Das KÖN ist seit vielen Jahren Mitglied im Gremium „Kartoffel des Jahres“.
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