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Gefahr durch umstürzende Bäume

Risiken bei Ulmen-Hybriden

In den vergangenen Jahren wurde immer wieder auf ein Sicherheitsproblem bei Ulmen-Hybriden hingewiesen, nachdem es bei umstürzenden Bäumen auch zu Personenschäden kam.
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Eine 2011 umgekippte Ulme: Der unterste Wurzelbereich war völlig zersetzt und versprödet.
Eine 2011 umgekippte Ulme: Der unterste Wurzelbereich war völlig zersetzt und versprödet.Klug
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Bei den Ulmen gibt es bereits seit Jahrzehnten Versuche, gegen das Ulmensterben resistente Ulmen zu
züchten. Eine dieser Sorten ist die Ulmenhybride ‘Dodoens‘, die in den Niederlanden gezüchtet
wurde. Laut Literatur (Warda 2002) ist sie ein mittelgroßer Baum mit zunächst lockerer, schlank
aufrechter, später breit kegelförmiger, trichterförmiger Krone. Sie wird auch in der GALKStraßenbaumliste aufgeführt.

Es gab in den letzten Jahren mehrere Fälle, in denen Ulmen-Hybriden (insbesondere ‘Dodoens‘) plötzlich versagten. Die unten geschilderten Probleme tauchten aber auch bei den Sorten ‘Lobel‘ und ‘Clusia‘ auf.
Untersuchungen des Vorfalls durch Baumsachverständige zeigten dann Ursachen auf, wie sie schon in
der Vergangenheit bei ähnlichen Ereignissen festgestellt worden waren: Mangelhafte Verwachsung an der Veredelungsstelle, Würgewurzeln mit Einschnürungen, überproportionale Zuwächse der veredelten Sorte, sowie eine Fäule im Wurzelstock.

Ein Praxisbeispiel

Die Ulmen der Sorte ‘Dodoens‘ wurden in einer Stadt am Oberrhein 1998 zusammen mit dem Bau des Radweges gepflanzt. Innerhalb der knapp 20 Jahre (inkl. Anwachszeit) hat der Stammdurchmesser der Bäume von etwa 9 cm (erste Angabe Baumkataster) auf 50-60 cm zugenommen (vgl. auch Klug 2017a). Das Wachstum ist enorm, die Bäume haben eine schöne, vital erscheinende Krone gebildet.

Im Jahr 2011 kippte bereits eine der Ulmen. Der unterste Wurzelbereich war völlig zersetzt und versprödet. Die Ursache konnte trotz mykologischer Untersuchungen nicht genau festgestellt werden. Auffällig waren aber bereits der schmale untere Wurzelbereich und die Verdickung am Stammfuß oberhalb des Erdbodens. Erkennbar sind bereits in diesem Alter die sehr schwache Unterlage und die schlechte Verwachsung mit dem Edelreis.

Nachdem im Jahr 2017 an einer der Ulmen ein Pilzfruchtkörper auftauchte (Eschenbaumschwamm oder Ulmen-Porling), wurden weitere Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde die äußerst schlechte Verwachsung der langsam wachsenden Unterlage mit der schnell wachsenden Hybridform festgestellt. Da die Standfestigkeit der Bäume nicht gewährleistet werden konnte, wurden diese Bäume ersetzt.

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