Rhabarber - erfrischend vielseitig
Wie auch bei Spargel ist der Genuss von Rhabarber von begrenzter Dauer, zumindest als erntefrisches Gemüse. Rhabarber lädt zu kreativen Gerichten, sowohl fruchtig süß, also auch herzhaft exotisch, ein.
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Rhabarber liegt nicht nur voll im Trend, sondern jetzt auch wieder auf deutschen Tellern, erntefrisch und fast immer aus der Region. So mögen ihn die deutschen Verbraucher/innen am liebsten. Seit 2017 hat sich in Deutschland die Anbaufläche von rund 1.100 Hektar auf fast 1.450 Hektar vergrößert. Über 30.000 Tonnen wurden im vergangenen Jahr hierzulande geerntet. Ein Plus von fast 7.000 Tonnen gegenüber 2018. Die wichtigsten Anbaugebiete liegen in NRW und Rheinland-Pfalz (Quelle: Statistisches Bundesamt / Destatis / Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI)).
Sehr vielseitig einsetzbar
Rhabarber hat kulinarisch viel zu bieten. Nicht nur als Kompott, Kuchen oder Marmelade, sondern auch als fruchtiges Sorbet, erfrischenden Sirup, süßsauren Chutneys oder fruchtigen Soßen. Und selbst in der pikanten Küche wird das rosarote Gemüse immer beliebter: Mit Ingwer angedünstet, verleiht es asiatischen Fisch- oder Tofugerichten eine köstliche Note. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Rhabarber aber auch in flüssiger Form, z. B. als Rhabarbersaftschorle.
Rhabarber und Spargel - das Duo
Rhabarber und Spargel, zwei sehr unterschiedliche Stangengemüse, oder etwa doch nicht? Genau wie der allseits beliebte Spargel, gehört das rosarote Knöterichgewächs zu den ersten heimischen Frühlingsboten. Und auch sonst haben die weißen und rosaroten Gemüsestangen so einiges gemein. Beide brauchen eine bestimmte Anzahl von Kältetagen, um ihr Ruhestadium zu überwinden und auszutreiben. Beide findet man meist ab Ende März/Anfang April im Handel. Und bei beiden ist der Genuss zeitlich limitiert. Die Saison endet in der Regel am 24. Juni, dem Johannistag, damit die Stauden in die wohlverdiente Ruhepause gehen können, um dann im folgenden Jahr wieder mit voller Kraft austreiben zu können.
Keine einfache Kultur
Der Rhabarber-Anbau ist nicht ganz einfach. Denn Rhabarber mag einen halbschattigen Wuchsort, was auf einem größeren Feld eher selten zu finden ist. Damit der Rhabarber schön kräftig wächst, wird erst ab dem zweiten Jahr geerntet. Die Ernte erfolgt von Hand und in mehreren Gängen. Dabei werden die Stangen mit einer Drehbewegung von der Pflanze getrennt und anschließend die großen grünen Blätter entfernt.
Von der Medizinpflanze zum Gemüse
Bevor Rhabarber, dessen Heimat eigentlich im ostasiatischen Raum verortet ist, als erfrischender Saft, Kompott, Marmelade oder Suppe in Europa Einzug hielt, war er ein gefragtes Medizin-Produkt. In seiner asiatischen Heimat wurde Rhabarber vor allem zu verdauungsanregendem Pulver verarbeitet. Selbst heute noch werden die fruchtigen Gemüsestiele gern zur Entschlackung des Körpers eingesetzt. Dass die Stängel auch essbar sind, entdeckten die Engländer – und das erst vor 250 Jahren. Sie waren es auch, die das Gemüse in Deutschland einführten.
Genuss mit gutem Gewissen
Rhabarber ist ein „leichter“ Leckerbissen: Die rosaroten Stangen bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Die restlichen 10 Prozent haben es allerdings in sich: Sie enthalten vitalisierende Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen und Phosphor. Dank ihrer reichen Vitamin C- und B-Depots tragen Rhabarberstangen dazu bei, Haut, Haar und Nervenzellen zu stärken. Außerdem sind sie kalorienarm, ballaststoffreich und damit sehr sättigend.
Einkauf und Lagerung
Frische Stangen sehen fest und glänzend aus. Den Frischegrad erkennt man aber auch an den Schnittstellen. Sind diese feucht, kommt der Rhabarber direkt vom Feld. Wenn auch die Blätter straff und knackig sind, ist man auf der sicheren Seite. Eingeschlagen in ein feuchtes Tuch bleibt Rhabarber im Kühlschrank zwei bis drei Tage frisch. Wer die Stangen länger lagern will, sollte sie am besten einfrieren. So halten sie bis zu zwölf Monate. Dafür entfernt man die Blätter, putzt die Stangen und schneidet sie in kleine Stücke.
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