Der Schneeglöckchen-Sammler

Da kommen welche, die sind ja schon ganz weit," freut sich Alois Münst. Immer wieder bückt er sich und legt mit den Fingern vorsichtig die zarten Blüten frei. Es ist Januar. Durch die Bäume bläst ein eiskalter Wind. Gefühlt ist es unter null Grad, das Thermometer dürfte 4 bis 5 Grad plus anzeigen. Eigentlich viel zu mild für diese Jahreszeit. Noch sind es nur wenige Blüten, die sich mutig nach oben kämpfen. Sie sind fein und winzig, leuchten weiß wie Papier oder Porzellan. Das Faszinierende: Sobald der Frost zurückkehrt, legen sich die fragilen Stängel mit ihren hängenden Blüten wie tot auf den Boden, um bei den nächsten Plusgraden wie aus dem Nichts erneut aufzustehen. Ab Mitte Februar entfalten die Blüten der Schneeglöckchen ihre volle...