Zwei Wildobstarten für den kinderfreundlichen Garten im Kurzporträt
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Robuster Frühblüher - die Kornelkirsche
Das Hartriegelgewächs besticht durch die frühe Blüte Anfang März und die olivenförmigen, glänzend roten Früchte im August. Die kräftig dunkelgrünen Blätter verfärben sich im Oktober leuchtend gelb. Die auch als Erlitze, Hornstrauch und Beinholz bezeichnete Kornelkirsche ist eine Augenweide zu jeder Jahreszeit. Deshalb ist sie in Parkanlagen und Gärten inzwischen fast mehr verbreitet als in wilden Hecken.
Der unbeschnitten bis zu 5 m hohe Strauch lässt sich im Jugendstadium aufputzen und als Baum ziehen. Die anspruchslose Obstart kommt selbst mit trockenen Böden zurecht und benötigt weder Stickstoff-Düngung noch Pflanzenschutz. Legt man Wert auf reichen Fruchtansatz, sollte die Stelle ausreichend sonnig sein. Ansonsten bilden die sehr langsam wachsenden Kornelkirschen dichte Hecken, die sich als Grundstückseinfassung oder Sichtschutz beliebig zuschneiden lassen.
Normale Wildformen sind selbstfruchtbar und setzen willig Früchte an. Die großfrüchtigen, durch Okulation vermehrten Sorten benötigen Wildformen als Befruchter. Die Auslese Jolico liefert 5 g schwere Kornelkirschen mit geringem Kernanteil, die Wildform bringt es nur auf 2 g. In Österreich ist die Frucht so hochgeschätzt, dass es zahlreiche weitere großfrüchtige Züchtungen gibt. Die dort als „Dindln“ bezeichneten Früchte lassen sich vollreif frisch naschen oder zu Gelee, Konfitüre, Kompott, Saft, eingelegt als Olivenersatz oder süßsaure Fleischbeigabe verarbeiten.
Schön zu jeder Jahreszeit – die Felsenbirne
Viele kennen Felsenbirnen nur als gänzlich anspruchslose Ziergehölze, die sich auch für kleine Gärten eignen. Sie bieten zu jeder Jahreszeit einen aparten Anblick: der rötliche Austrieb und die Blüten im Frühling, die Früchte im Sommer, das farbintensive Herbstlaub, das filigrane Geäst im Winter.
In Europa ist nur die Gemeine Felsenbirne heimisch. Der 2 bis 3 m hohe Strauch blüht Ende April und liefert im Juli 12 mm große, blauschwarze, angenehm süße Früchte. Die ebenfalls im April blühende Kupfer-Felsenbirne bildet schon im Juni reife, süße Früchte. Die Sorte Ballerina blüht besonders üppig. Ihre 12 mm großen Früchte schmecken hervorragend. Der Baum ist kaum anfällig gegenüber Mehltau. Größere Früchte hat nur die Kahle Felsenbirne, die im Mai blüht.
Selbst auf kargen Böden gedeihen Felsenbirnen gut. Ob Sonne oder Halbschatten, wichtig ist nur ein eher trockener Boden, strenge Winterfröste bereiten keine Probleme. Rückschnitt ist nicht erforderlich, gelegentliches Auslichten genügt. Außer Mehltau treten keine Krankheiten auf, einzige Konkurrenten um die süßen Früchte sind Vögel. Zwar zählen Felsenbirnen zu den Feuerbrand-Wirtspflanzen, Befall wurde bislang aber kaum beobachtet.
Felsenbirnen schmecken frisch und verarbeitet gut. Heidelbeer-Rezepte eignen sich ideal als Grundlage, auch Saft kommt gut an. Der hohe Pektingehalt macht Felsenbirnen ausgesprochen gesund und erübrigt Gelierhilfen beim Einkochen. Ausgefallene Produkte ergeben sich in der Mischung mit anderem Sommerobst. Als Dörrobst schmecken die Früchte besonders angenehm – sie lassen sich wie Korinthen verwenden.
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