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Kniepolster bei der Gartenarbeit

Latzhosen für gesunde Knie

Unter Gärtnern sind Kniepolster stets im Einsatz – vom Kniekissen bis zum Rollbrett. Doch viel praktischer als diese sind Kniepolster, die man direkt am Körper trägt. So lassen sich die Arbeiten im Garten flexibler erledigen. Eine besonders praktische Kombi: Latzhosen mit Einschubtaschen für Gelkniepolster.

von Ekkhard Musche erschienen am 02.09.2024
Gartenarbeit findet oft auf den Knien statt – ein Gelpolster in der Arbeitshose verschafft Abhilfe © Uldis Laganovskis/Shutterstock.com
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Gärtner legen neue Beete an, säen, pflanzen, reinigen Pflasterfugen und zupfen Unkraut. Dabei stets im Einsatz: ihre Knie! Sie zu schützen, zahlt sich aus. Damit die Kniegelenke gut geschützt sind und nicht sofort schmerzen, brauchen sie ein gutes Polster. Es gibt Unmengen verschiedener Kniepolster. Der Trend geht zu Hosen mit Einschubtaschen für Gelkniepolster.

Was ein Kniepolster können muss

Wer sich schon einmal auf Kniekissen über den Gartenboden bewegt hat, weiß, wie unpraktisch diese Polster sind, wenn man sich weiterbewegen möchte oder die Position ändert. Gartenarbeit ist dynamisch, das klassische Kniekissen allerdings nicht.

Das Kniepolster soll das Körpergewicht verteilen und den Druck abfangen. Außerdem schützt es gegen den harten, kalten und eventuell nassen Untergrund, was eine optimale Körperhaltung erlaubt. Die Polsterung sollte dabei sich grundsätzlich immer zum Schienbein hin verdicken und zur großflächigen Lastverteilung mindestens eine Hand breit auch das Schienbein mit abstützen. Der Schutz muss es auch ermöglichen, problemlos aufzustehen und aufrecht zu laufen.

Für dieses Problem gibt es zwei Lösungsvarianten:

  • Die mit ein oder zwei Gummibändern an der Wade befestigten und aus Schaumstoff (Polyurethan) oder Textilpolster bestehenden Kniepolster
  • Hosen mit Einschubtaschen für Gelkniepolster

Die mit Gummibändern befestigten Polster sollten stufenlos per Klettband an den Wadenumfang anpassbar sein – Einschnürungen in der Kniekehle wären unangenehm. Schaumstoff ist die unflexiblere, aber mechanisch besser schützende Variante. Eine weichere Innenseite in Kombination mit einer strapazierfähigen Außenseite sind von Vorteil. Mit einem Gewicht von 250–350 g sind die Polster auf längere Zeit (er)tragbar.

Der Trend geht aber zu Hosen mit Einschubtaschen für Gelkniepolstern. Sie besitzen eine bessere Passform, sind flexibel und trotzdem mechanisch stabiler als Textilpolster. Besonders beim ständigen Wechsel zwischen stehender und kniender Arbeit macht sich das positiv bemerkbar.

Bei Arbeitshosen mit Einschubtaschen für Kniepolster sitzt das Polster bei jeder Bewegung an der richtigen Stelle – wie hier beim Modell work21 Bib von Haix
Bei Arbeitshosen mit Einschubtaschen für Kniepolster sitzt das Polster bei jeder Bewegung an der richtigen Stelle – wie hier beim Modell work21 Bib von Haix © Hersteller (Haix)

Latzhosen mit Kniepolstern

Hilfreich ist in diesem Zusammenhang die Latzhose – ein bequemes und funktionales Kleidungsstück, in dem sich die Kniepolster hervorragend platzieren lassen. Bei der Vielzahl der Hersteller und Modelle ist es schwierig, die richtige Latzhose zu finden. Was also sollte eine Latzhose für den Einsatz im Garten mitbringen?

Die Ansprüche sind hoch: Funktionalität, ein ansprechendes Design mit praxistauglichem Tragekomfort, äußerst robuste Materialien und Schutz bei wechselndem und schlechtem Wetter müssen bei der Wahl an erster Stelle stehen. Denn die Hose muss der Arbeit unter freien Himmel mit Kontakt zu unterschiedlichen Materialien standhalten – mit allen dazugehörigen chemischen, thermischen und mechanischen Einflüssen. Wie alle anderen Arbeitshosen auch, sollten Latzhosen daher in den mechanisch besonders belasteten Bereichen der Knie, des Gesäßes und den Bein-Enden verstärkt sein.

Kniepolstereinschübe und ein sehr langer und breiter Keileinsatz gestatten auch dicksten Stiefeln genug Platz
Kniepolstereinschübe und ein sehr langer und breiter Keileinsatz gestatten auch dicksten Stiefeln genug Platz © Ekkhard Musche

Aber auch die Nachhaltigkeit sollte nicht außer Acht gelassen werden. Der wichtigste Beitrag dazu ist eine lange Haltbarkeit. Darum testen Hersteller hochwertiger Arbeitsschutzbekleidung die Kleidungsstücke ausgiebig, bevor sie auf den Markt kommen (z. B. Mascot). Auch die Möglichkeit einer Reparatur trägt entscheidend dazu bei, die Umwelt zu entlasten. So bietet die Schöffel Service Factory Reparaturen, Imprägnierungen und Maßänderungen an.

Neue Materialien tragen dazu bei, die hohen Ansprüche an diese Arbeitshosen zu erfüllen. Dazu zählen der Einsatz von Vier-Wege-Stretch und das Einarbeiten von Membraneinlagen. Ersteres erreicht man durch die Kombination von 92 % Polyamid mit 8 % Elasthan (z. B. BP). Weiterer Vorteile dieser Materialkombination sind das geringere Gewicht, die Atmungsaktivität und die schnellere Trocknung. Da Kunstfaser aber thermisch und chemisch nicht so widerstandsfähig ist, gibt es auch stabilere Varianten aus 65 % Polyester und 35 % Baumwolle, die angenehmer zu tragen sind und höhere Waschtemperaturen vertragen (z. B. Haix Work21).

Die besten Materialien nutzen aber nichts, wenn die Einzelteile der Hose nicht stabil miteinander verbunden sind. Deshalb sind doppelte Kappnähte und Verstärkungsnähte an den Taschen und Verschlüssen Mindestanforderung. Noch besser sind die dreifachen von Mascot.

Ganz wichtig sind Verstärkungsnähte seitlich und unten bei Taschen und Schlitzen, damit diese nicht so schnell ausreißen
Ganz wichtig sind Verstärkungsnähte seitlich und unten bei Taschen und Schlitzen, damit diese nicht so schnell ausreißen © Ekkhard Musche
Warum ausgerechnet Latzhosen?

Die Latzhose hat im Gegensatz zur klassischen Bundhose bedeutende Vorteile. Der wichtigste ist, dass sie nie runterrutschen kann. Sie bleibt immer da, wo sie hingehört. Auch das Gewicht diverser Utensilien in den Taschen hat keine horizontale Lageveränderung der Hose zur Folge. Fast genauso bedeutend: Sie engt im Bund-, Bauch- und Hüftbereich weniger ein und lässt mehr Raum für nicht standardgerechte Körpermaße und das in beide Ausdehnungsrichtungen. Außerdem besitzt man dank Latz noch mindestens eine Tasche mehr.

Aber diese Hosenform hat auch einen Nachteil: Es kann von oben immer etwas reinfallen, was dann an empfindlichen Körperbereiche unangenehm wird – beispielsweise Astbruchstücke, Späne und Insekten.

Maximaler Tragekomfort

Neben der Materialfrage muss auch der Tragekomfort stimmen. Dazu zählt unbedingt ein erhöhter Dehnbund im Rückenbereich, damit jegliche Bewegung nicht zu Einschnürungen führt. Weiterhin müssen Dehnungsfalten im Kniebereich und eine vorgeformte Beinform vorhanden sein. Das kann bei Hosen mit hohem Baumwollanteil durch Keileinsätze im inneren Beinbereich erfolgen.

Ein verstellbarer Dehnbund sorgt für besseren Sitz im Lendenbereich
Ein verstellbarer Dehnbund sorgt für besseren Sitz im Lendenbereich © Ekkhard Musche

Das A und O sind bei der Latzhose aber die Träger. Sie sollen den Rest der Hose an Ort und Stelle halten. Die Träger sollten mindestens 4 cm breit und mit starken, doppelten, dehnungsfähigen Endstücken mit dem Rückenteil verbunden sein. Wenn diese dann auch mit doppelter Naht mit dem Rest vernäht sind, ist diese Verbindung über viele Jahre haltbar (z. B. Mascot). Vorteilhaft ist, wenn der Dehnungsbereich durch einen Überzug geschützt oder doppelt gelegt ist, da Gummi mechanisch empfindlicher, als der Rest der Hose ist. Einfache, einlagige Gummibänder halten den Strapazen im Garten nicht lange Stand.

Die Längeneinstellung der Träger darf sich in keiner Position ungewollt verändern. Deshalb eignen sich Klapp-Arretierungen wie bei Hosenträgern nicht. Als Verriegelungsmechanismus zum Latzteil sind Einschub- oder Einsteck-Clipsysteme einer Ösen-Knopf-Kombination vorzuziehen, da diese sich nicht selbstständig entriegeln können. Je länger die Einrastungsstrecke der Verriegelungsnase ist, desto besser. Ebenfalls macht es sich positiv bemerkbar, wenn ein Ober- und Untersteg den Clip formschlüssig in seiner Verankerung hält (z. B. Haix Work21). Der Gegenpart an der Latzseite befindet sich in einer festen Schlaufe und wird von einer zusätzlichen Naht in Position gehalten (z. B. Maschine von Schöffels PRO – aktuell nur noch als Bundhose erhältlich). Die überhängenden Trägerenden sind idealerweise mittels Schlaufen am Träger sicher verwahrt und baumeln nicht irgendwo in der Gegend herum.

Wegen der Funktionalität sollten trotz Trägerbefestigung Gürtelschlaufen auf keinen Fall fehlen. An ihnen lassen sich Gürtel mit zusätzlichen Taschen oder Werkzeugträgern sicher befestigen. Taschen kann man an einer Hose bekanntlich nie genug haben (mindestens fünf). Deshalb ist die großzügige, ausklappbare Oberschenkeltasche bei Schöffel PRO besonders gelungen. Die Latztasche sollte wie alle anderen Taschen verschließbar sein und eine Abdeckpasse besitzen oder feuchtigkeitsdicht verschweißt sein. Denn nichts ist schlimmer, als den wichtigen, verloren gegangenen Tascheninhalt auf dem Gartenboden suchen zu müssen.

Bei Reißverschlüssen machen sich eingefädelte Zipp-Bänder gut, um diese auch mit Handschuhen betätigen zu können. Ein Stifthalter im Latzteil kommt ebenfalls immer gut an. Des Weiteren sollte die Latzhose eine Hammerschlaufe und mindestens eine Zollstocktasche besitzen. Reflexelemente vervollständigen das Kleidungsstück, damit man auch bei geringer Helligkeit bei der Arbeitsverrichtung gut gesehen wird (z. B. BP 1804-720-70).

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