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Richtig Düngen

Warum "organisch" besser ist

Damit Gärten und Balkone bald umweltfreundlich blühen und grünen können, ist die Wahl des richtigen Düngers entscheidend.
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Selbstgemachter Kompost bietet als organischer Dünger die meisten Vorteile.
Selbstgemachter Kompost bietet als organischer Dünger die meisten Vorteile.BLGL
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„Mineralische Dünger wie etwa Blaukorn belasten Umwelt und Gesundheit mit Chemikalien, zerstören Mikroorganismen in der Erde und damit langfristig auch die Bodenqualität“, mahnt Dr. Lutz Popp, stellvertretender Geschäftsführer des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V. (BLGL). Der Experte erklärt, welche Alternativen es gibt und wofür sie sich besonders eignen.

Das A und O: Eine zielgerichtete Düngung
Zentral für die erfolgreiche Düngung ist zunächst eine Bodenanalyse, um das genaue Nährstoffangebot im Garten zu ermitteln. Für die Gartendüngung sind die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphor, Kalium und Magnesium von besonderer Bedeutung. Zusätzlich sollten auch der Humus- und Mineralstickstoffgehalt untersucht werden. Empfehlenswert sind die Untersuchungen im Abstand von fünf Jahren und natürlich bei der Neuanlage von Beeten beziehungsweise Gärten. Während Gemüsebeete und Rasen viel Stickstoff benötigen, haben Blumen und Stauden einen geringeren Nährstoffbedarf, wobei aber der hohe Kaliumbedarf von Stauden berücksichtigt werden sollte. Eine genaue Übersicht zum Nährstoffbedarf verschiedener Gemüse- und Pflanzenarten gibt es hier. Ziele der Düngung sind – auf Basis der entsprechenden Laborergebnisse – gegebenenfalls die Ergänzung des vorhandenen Nährstoffvorrats und der Ersatz der von den Pflanzen im Laufe des Jahres verbrauchten Nährstoffe. Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr.

Mineralisch oder organisch?
Zunächst stehen Gärtner quasi vor einer Grundsatzentscheidung: Organischer oder mineralischer Dünger? Für das Pflanzenwachstum ist die Nährstoffquelle eher nachrangig. Die meisten Dünger – mineralisch und organisch – enthalten als Hauptbestandteile Stickstoff, Kalium und Phosphor. Hinzu kommen meist noch Spurenelemente wie Zink, Eisen, Kupfer und Bor. Vorsicht ist bei Mehrfach- oder Volldüngern angebracht: Diese enthalten oft Nährstoffe in einem unausgewogenen Verhältnis. Anwendungsfehler führen nicht selten zu Überdüngung oder Nährstoffauswaschung. „Wir empfehlen daher Einzelnährstoffdünger“, so Popp.
Organische Dünger bestehen aus pflanzlichem, tierischem oder Pilz-Material. Hierzu zählen zum Beispiel Mist, Hornspäne, Brennnesseljauche oder Kompost. Wichtig: Beim Einsatz von organischen Düngern ist zu beachten, dass sie (in den meisten Fällen) nicht sofort wirken. Die organisch gebundenen Nährstoffe müssen zunächst mineralisiert werden, damit die Pflanzen sie aufnehmen können – dieser Abbauprozess kann einige Tage bis Wochen dauern. Selbstgemachte (recycelte) Dünger wie Kompost bieten noch mehr Vorteile: Sie liefern ebenfalls wertvolle Nährstoffe, verbessern auf lange Sicht aber auch noch die Bodenqualität (insbesondere im Hinblick auf Wasserhaltefähigkeit und Lufthaushalt) und reduzieren die Abfallmenge. Die Etablierung eines geschlossenen Nährstoffkreislaufs gilt dabei als besonders nachhaltig.

Klassiker Kompost
Kompost ist der wichtigste DIY- und Recyclingdünger (Gartentipp). Er liefert essenzielle Nährstoffe und verbessert in Form von Humus die Bodenqualität. Nach einigen Monaten Rotte kann Kompost zum Düngen verwendet werden – und zwar überall dort, wo das Pflanzenmaterial herkommt: Gemüsebeete, Rasen, Blumenbeete oder Gehölzflächen. Merke: Auch organische Dünger müssen bedarfsgerecht und mit genügend zeitlichem Vorlauf ausgebracht werden. Das gilt ebenso für tierische Produkte wie Schafwolle oder Hornspäne. Sie benötigen mehrere Wochen für die Mineralisierung. Als Faustregel gilt: Je gründlicher organische Düngemittel vermahlen oder zerkleinert sind, desto schneller erfolgt die Freisetzung der Nährstoffe.

Pflanzenjauche
Pflanzenjauche – beispielsweise Brennnesseljauche – hat den Vorteil, dass sie schneller herstellbar ist als Kompost und auch schneller wirksam wird. Das einfache Grundrezept lautet: ein Kilo Pflanzenteile in zehn Liter Wasser etwa zwei bis drei Wochen (an einem möglichst warmen, halbschattigen Ort) gären lassen. Die Jauche ist fertig, wenn sie kräftig zu stinken beginnt. Dann Pflanzenteile abseihen, Jauche im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnen. Wegen der starken Verdünnung ist eine mehrfache Ausbringung empfehlenswert, um eine nennenswerte Düngewirkung zu erzielen.

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