Richtig Wässern
Die letzten Jahre waren extrem trocken, was in Wäldern, der Landwirtschaft, aber auch im Garten zu sichtbaren Schäden an vielen Pflanzen geführt hat. Damit gewinnt das Know-How um die richtige Bewässerung der Beete an neuer Relevanz. Es reicht aber nicht, immer mal etwas zu gießen – die angemessene Dosierung sowie die zeitliche Verteilung sind hierbei von entscheidender Bedeutung.
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Beim Gießen gelten oft genug zwei Regeln: “weniger ist mehr” und “lieber seltener, aber dafür intensiv”. Bei cleverer Pflanzenauswahl etwa mit mediterranen Kräutern – Halbsträucher, die von Hause aus mit wenig Wasser zurechtkommen – ist zuviel Wasser ohnehin leicht schädlich: Der Wuchs könnte zu stark und der Habitus struppig werden. Wer von vornherein auf trockenheitsliebende Arten setzt, spart sich hinterher viel Gießerei.
Als zweites macht es Sinn, die Pflanzen zu erziehen, ihre Wurzeln in die Tiefe zu lenken. Gießt man täglich nur ein wenig, so bleibt immer die oberste Bodenschicht feucht und die Pflanzen wurzeln dort. Allerdings ist der obere Bodenbereich auch am schnellsten wieder ausgetrocknet. Daher seltener und dafür durchdringend wässern, damit das Wasser in tiefer Bodenbereiche gelangt und die Wurzeln dorthin lockt.
Wer es noch eine Spur professioneller und wirklich üppig wachsende und blühende Beete haben möchte, wird um ein künstliches Bewässerungssystem mit regelmäßigen Wassergaben kaum herumkommen. Eine sorgfältig installierte Tröpfchenbewässerung bringt das Wasser direkt in die Nähe der Wurzeln. Regner decken im Gegensatz dazu größere Bereiche ab. Sie sind jedoch nicht für alle Arten geeignet, dafür robuster und wartungsarm.
Entscheidend beim Einsatz des Bewässerungssystems sind einerseits die jeweils vorherrschenden Standortbedingungen. Je trockener und heißer das Klima, desto häufiger das Bewässerungsintervall und desto größer die Wassermenge. Hier muss auf Erfahrungswerte und ein wenig auf die Intuition gesetzt werden, damit das richtige Maß gefunden und eingesetzt wird. Weder ein Trockenbiotop, noch ein Feuchtgebiet sind ja das Ziel. Die Regelmäßigkeit der Bewässerung wird wiederum dafür sorgen, dass die richtigen Pflanzen davon profitieren. In längeren zu trockenen Phasen zwischen den Bewässerungsintervallen können leicht unerwünschte Disteln, Quecken & Co. durch lückig werdende Staudenbestände emporsprießen.