
22 neue Fachwarte
Über den Schnitt von Obstbäumen wird viel diskutiert – aber handeln ist besser. Bei Frost, Sonnenschein oder Nebel – gekniffen wurde nicht. An fünf Samstagen wurde gepflanzt, gesägt, auf Leitern geklettert oder exakt auf Knospe angeschnitten. Aber der Obstbau war nur ein Teil der umfassenden Fachwart-Ausbildung
von Susannne Glunk/Landkreis Rottweil erschienen am 12.09.2025Botanik, Naturschutz, Hecken und Nachbarrecht, Boden und Düngung, Gemüseanbau, Ziersträucher und Stauden, dazu das komplexe Thema des Pflanzenschutzes. „Bis auf zwei, drei krankheitsbedingte Fehlzeiten waren alle Teilnehmer immer pünktlich und hochmotiviert zur Stelle“ freut sich Fachberaterin Susann Glunk vom Landratsamt Rottweil.
Als Vertreter des Landratsamtes gratulierte der erste Landesbeamte Hermann Kopp Mitte April den sichtlich erleichterten Teilnehmern zur bestandenen Prüfung. „Ihr privates Engagement ist vorbildlich - zum Nutzen aller, der Landschaft und vor allem für die vielen Obstbäume, die in unserer schönen Landschaft auf einen fachgerechten Schnitt warten.“ Auch Sigrid Ehrhardt, die Ehrenpräsidentin vom Landesverband der Obst- und Gartenbauvereine (LOGL), die mit fünf weiteren Prüfern zusammen die mündliche Prüfung abnahm, lobte die bestens ausgebildeten Teilnehmer und die teilweise sprudelnden Antworten.
An insgesamt 12 Montagabenden wurden Grundlagen unterrichtet, was nicht immer einfach war. Manche Teilnehmer kamen direkt von der Arbeit. Da war es nicht so leicht, noch konzentriert neue Themen wie Staudenpflege („das macht doch meine Frau…“) kennen zu lernen. Patrick Bloch hingegen fuhr nach dem Unterricht zur Nachtschicht: „das war gar nicht so schlecht“ meinte der Schafhalter grinsend „da konnte ich das Thema nochmal gedanklich wiederkäuen“.
Unterstützt vom Kreisverband der Obst- und Gartenbauvereine Rottweil (KOGV) und der Fachwartvereinigung Rottweil-Tuttlingen, wurde die Ausbildung von den Gartenbauingenieurinnen Susann Glunk und Ute Ellwein von der Gartenbauberatungsstelle des Landratsamtes organisiert und geleitet. Bei diesen bedankten sich die neuen Fachwarte auch besonders, da sie, wie Oliver Riese im Namen der Gruppe sagte: „mit eurem Wissen, der Begeisterung und verständlichen Erläuterungen habt ihr dazu beigetragen, dass wir alle so viel Spaß beim gemeinsamen Arbeiten hatten.“ Besonders wichtig waren die Praxis-Samstage mit der gemeinsamen Mittagspause– da schmolz die Gruppe richtig zusammen. Im Sommer treffen sich die Fachwarte zu einem Sommerschnittkurs und auch ein gemeinsamer Ausflug in eine Versuchsanstalt ist geplant.
Interessenten an der Fachwartausbildung können sich jetzt bereits bei der Beratungsstelle melden. Ob in diesem Jahr der nächste Kurs wieder stattfindet, entscheidet die Anzahl der Interessenten.
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