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Rindenprodukte mit RAL-Gütezeichen

Rindenmulch oder Rindenhumus?

Rindenmulch oder Rindenhumus – was ist der Unterschied? Und was ist besser? Gut ist auf jeden Fall, beim Kauf von Rindenprodukten auf das RAL-Gütezeichen „Substrate für Pflanzen“ zu achten. Denn hierfür werden allerhand Qualitätskriterien geprüft.

von Red/Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V. erschienen am 05.04.2025
Rindenmulch oder Rindenhumus? Hier erfahren Sie, was die Unterschiede sind. © Beekeepx/Shutterstock.com
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Rindenprodukte wie Rindenmulch und Rindenhumus werden im Handel in vielen verschiedenen Varianten angeboten und unterliegen oft einer großen Preis- und Qualitätsspanne. Verbrauchern fällt deshalb die Wahl häufig schwer.

Was sind Rindenprodukte?

In Sägewerken wird der naturbelassene und nachwachsende Rohstoff Rinde mit moderner Technik vom Holzstamm entfernt und anschließend zu Rindenmulch oder Rindenhumus verarbeitet.

Vor der Weiterverarbeitung erfolgt eine Vorrotte, bei der wachstumshemmende Inhaltsstoffe abgebaut werden. Zur Herstellung von Rindenmulch wird die Rohrinde anschließend zerkleinert und gesiebt. Feine Rinde wird zusätzlich durch einen längeren gezielten Rotteprozess zu Rindenhumus aufbereitet.

Heimische Rinde oder Pinienrinde?

Heimische Rinde stammt hauptsächlich von Fichte und Kiefer und wird häufig regional erzeugt. Pinienrinde stammt von mediterranen Kiefernarten, z. B. aus Portugal, Spanien und Frankreich. Pinienrinde ist generell etwas teurer als heimische Rinde, gilt jedoch auch als sehr dekorativ und zersetzt sich im Vergleich zur heimischen Rinde langsamer.

Woran erkenne ich gute Rindenprodukte?

© Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e.V.

An dem RAL-Gütezeichen „Substrate für Pflanzen“ erkennen Sie naturreine Rindenprodukte, die einer kontinuierlichen neutralen Überwachung durch die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e. V. unterliegen. Das Gütezeichen bietet einen objektiven und neutralen Qualitätsnachweis bei kontinuierlicher Überwachung der chemischen, physikalischen und biologischen Eigenschaften der Produkte. Ein neutrales Fachgremium überwacht ständig die Einhaltung der Gütekriterien und entscheidet über die Vergabe des RAL-Gütezeichens.

Gütekriterien für Rindenhumus

Physikalische Eigenschaften

  • Körnung
  • artfremde Stoffe

Chemische Eigenschaften

  • pH-Wert
  • Salzgehalt
  • Nährstoffgesamtgehalte
  • lösliche Nährstoffe
  • Organische Substanz
  • Schwermetallgehalte

Biologische Eigenschaften

  • gesicherte N-Stabilisierung
  • frei von wachstumshemmenden Stoffen
  • weitgehende Unkrautfreiheit
Gütekriterien für Rindenmulch

Physikalische Eigenschaften

  • Rindenmulchtyp (fein – mittel – grob)
  • Körnung
  • Holzanteil
  • artfremde Stoffe

Chemische Eigenschaften

  • Nährstoffgesamtgehalte
  • C/N-Verhältnis
  • Insektizidrückstände
  • Organische Substanz
  • Schwermetallgehalte

Biologische Eigenschaften

  • frei von flüchtigen pflanzenschädigenden Stoffen

Rindenmulch anwenden

Bringen Sie RAL-gütegesicherten Rindenmulch in den Körnungen fein (0–20 mm), mittel (10–40 mm) oder grob (10–80 mm) auf unkrautfreie Flächen bis ca. 5 cm dick aus. Für flachwurzelnde Pflanzen (z. B. Stauden) verteilen Sie vorher Hornspäne (40–80 g/m²), um die Stickstoffversorgung zu sichern.

Vorteile von gemulchten Beeten:

  • Weniger Gießen, da der Boden nicht so schnell austrocknet
  • Die Keimung von Samenunkräutern wird gehemmt, sodass deutlich weniger Unkraut aufläuft
  • geringere Temperaturschwankungen im Boden schützen die Pflanzen vor Hitze und Kälte
  • aktiviertes Bodenleben und Versorgung der Pflanzen mit notwendigen Mineralstoffen
  • wirksamer Erosionsschutz bei Starkregen und Hagel
  • dekorative Wirkung

Rindenmulch ist im Laufe der Zeit einem natürlichen Abbauprozess unterworfen. Bei feuchtwarmer Witterung können Fruchtkörper holzabbauender Pilze auftreten. Dieses ist keineswegs eine Qualitätsminderung. Die Präsenz der Pilze ist natürlich und ein Zeichen, dass der Rindenmulch frei von chemischen Zusätzen ist. Durch das Aufbringen von Rindenmulch ist Untersuchungen zufolge keine Bodenversauerung zu befürchten.

Rindenhumus anwenden

Bringen Sie RAL-gütegesicherten Rindenhumus im zeitigen Frühjahr oder im Laufe der Vegetationszeit in einer Schichtdicke von 0,5 bis 1,0 cm aus und arbeiten Sie ihn flach in den Boden ein. Beim Pflanzen von Gehölzen und Sträuchern können Sie bis zu 30 Vol. % Rindenhumus mit der Pflanzerde mischen. Rindenhumus ist ein wertvoller Humus- und Nährstofflieferant zur Bodenverbesserung.

Neuer Infoflyer

Der Flyer der Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen e. V. bietet einen kompakten Überblick über diese Rindenprodukte und erläutert zudem die verschiedenen Qualitätskriterien, nach denen RAL-gütegesicherte Rindenprodukte geprüft werden.

Die Vervielfältigung und Weitergabe des Flyers in digitaler und gedruckter Form ist ausdrücklich erwünscht.

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