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Naturgärten

Hier blüh'n auch Vorurteile!

Die Stiftung für Mensch und Umwelt ist falschen Behauptungen in Bezug auf Naturgärten nachgegangen und hat teils erstaunliche Gegenargumente gefunden. Der bevorstehende Jahreswechsel ist eine gute Zeit, um sich damit zu beschäftigen. Und dem neuen Jahr mit einer gewandelten Vorstellung von naturnahem Grün zu begegnen.
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Manchmal braucht es einfach mehr Wissen, um anders über Naturgärten zu denken.
Manchmal braucht es einfach mehr Wissen, um anders über Naturgärten zu denken.smu
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Viele Menschen sind zum Beispiel der Meinung, dass …
• unsere Pflanzen guten Mutterboden brauchen.
• dick Rindenmulch auftragen super gegen Unkraut ist.
• „anständig gepflegt“ gut ist.

Doch stimmt das wirklich? Lesen Sie hier sechs gängige Behauptungen und ihre Gegenargumente.

„Mein Garten ist sehr vielfältig.“
Sortenvielfalt bei der Gärtnerei ist nicht zu verwechseln mit natürlicher Artenvielfalt. Verschiedene
Geraniensorten sind gezüchtet. Unterschiedliche Glockenblumenarten kommen hingegen in der
Natur ganz natürlich vor.

„Unsere Pflanzen brauchen guten Mutterboden.“
Das trifft nur auf Zier- und Nutzpflanzen zu, die im Gewächshaus mit Dünger großgezogen wurden.
Große Blüten, Obst und Gemüse brauchen besonders nährstoffreichen Boden. Je nährstoffärmer
ein Boden, umso größer die Pflanzenvielfalt. Viele heimische Pflanzen lieben das. Sie machen sich
gegenseitig wenig Konkurrenz. Ihr Motto: Leben und leben lassen. Pflanzen Sie keine dominanten
Blumen neben konkurrenzschwache, sonst haben Sie später nur eine Pflanzenart im Beet.

„Dick Rindenmulch auftragen ist super gegen Unkraut.“
Bitte machen Sie das nicht. Rindenmulch beeinträchtigt das Mikroklima des Bodens und damit das
Bodenleben durch seine hohe Stickstoffbindung. Oftmals wird Rindenmulch ohne RAL-Gütezeichen
gekauft. Bei dieser Qualität können hohe Konzentrationen Gerbsäure und auch giftige Schwermetalle austreten.

„Diese Haufen ziehen nur Ratten an!“
Nein, eine „Benjeshecke“ aus Ästen und Reisig ist vielmehr eine Herberge für Vögel, Igel, kleine
Reptilien und Amphibien. Wenn Vögel dort Samen ausscheiden, und dieser zu Boden fällt, wächst in
den Zwischenräumen eine Hecke auf. Auch durch Samenflug entsteht hier neues Pflanzenleben.
Ratten werden eher von Speiseresten angezogen.

„Anständig gepflegt ist gut.“
Gepflegter Rasen wirkt schön, aber er ist ohne Leben. Selbst Amseln finden hier kaum Würmer.
Außerdem muss er im Sommer oft gewässert werden, damit er nicht vertrocknet und braun wird.

„Ein Schottergarten ist schön pflegeleicht!“
„Schotterwüste“ trifft es eher als „Schottergarten“ – es sind die reinsten Hitzeinseln. Damit kein
Unkraut hervorsprießt, befindet sich darunter ein Schutzfließ, oft mit Pestiziden besprüht

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