Wann wird gedüngt?
„Wachstum und Ertrag der Pflanzen werden von dem Faktor begrenzt, der sich im Minimum befindet.“ Das ist in Kurzfassung Liebigs „Gesetz vom Minimum“, das er bereits 1855 formulierte. Das können vom Menschen nicht beeinflussbare Faktoren wie Licht und Wärme sein, aber auch von ihm beeinflussbare wie die Nährstoffe im Boden.
von Katharina Adams erschienen am 23.02.2025Das bedeutet, dass immer dann gedüngt werden sollte, wenn die Nährstoffvorräte der Pflanze zur Neige gehen. Also bevor es zu einem Mangel kommt, aber auch nicht auf Verdacht, nach dem Motto „viel hilft viel“. Wie oft und wie viel gedüngt werden muss, hängt natürlich von den einzelnen Pflanzen und ihrem spezifischen Nährstoffverbrauch ab. Die „Langläufer“ wie Stauden und viele Gehölze benötigen pro Zeiteinheit, z.B. pro Monat, weniger Nährstoffe als die Sprinter, zu denen schnell wachsende einjährige Kulturen wie Sommerblumen oder die meisten Gemüse gehören. Vor allem die Ausbildung von Blüten und viel Blattmasse verbraucht viele Nährstoffe, die aus dem Boden gezogen werden.
Der richtige Zeitpunkt
Aber nicht nur die Frequenz, sondern auch der Zeitpunkt der Düngung ist entscheidend für ein gutes Gedeihen der Pflanzen. Wir können es an einer einjährigen Kletterpflanze, etwa einer Kletterwinde, einmal durchspielen. Am Anfang steht das Samenkorn. In ihm befindet sich eine kleine Erstausstattung an Nährstoffen, die für die Keimung und den ersten Wachstumsschub zunächst einmal ausreicht. Hier großzügig Nährstoffe zuzugeben, wäre eher schädlich, und nicht umsonst ist handelsübliche Aussaaterde kaum aufgedüngt. Man würde lediglich besonders üppige, aber empfindliche und wenig standfeste Sämlinge erhalten.
Erst wenn in nennenswertem Maße Blätter gebildet werden, steigt der Nährstoffbedarf. Auch beim Umtopfen von Zimmer- und Kübelpflanzen wirkt eine Düngergabe als Wachstumsbooster.
Beim Vereinzeln und Umpflanzen sollten Sie also aufgedüngtes Substrat verwenden. Reife Komposterde eignet sich dafür, aber natürlich auch Volldünger aus dem Handel, der nach Anweisung auf der Packung dosiert wird.
Prinzipiell gilt: Rechtzeitig vor erwarteten Wachstumsschüben sollte für ausreichend Futter gesorgt werden. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird und Stauden aus dem Wurzelstock neu austreiben und Blattwerk bilden, freuen sie sich über einen frischen Schub an Nährstoffen. Auch Rosen sollten kurz vor dem Blattaustrieb gedüngt werden. Später im Jahr können Sie nachdüngen, um die Blütenbildung zu fördern. Auch Gehölze, u.a. Obststräucher und Ziergehölze aller Art, werden am besten im Frühjahr mit Langzeitdünger versorgt. Ab Frühherbst, wenn das Wachstum im Wesentlichen abgeschlossen ist, darf aber kein Dünger mehr gegeben werden.
Einjährige Zierpflanzen, Balkonblumen und einjährige Gemüse hingegen benötigen für gutes Wachstum relativ kontinuierlich Futter, bei Bedarf hilft auch schnell wirkender Flüssigdünger.
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