Geeignete Pflanzen auswählen
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Generell gilt bei der Pflanzenauswahl: Zunächst ist wichtig zu klären, welche Aufgabe die einzelnen Pflanzen erfüllen sollen. Sollen sie nur schön aussehen oder vielleicht auch die Stabilität des Bodens verbessern, auf lange Sicht verdichteten Boden auflockern und zum Humusaufbau beitragen? Hieraus kann sich eine Pflanzen-Wunschliste ergeben. Aus dieser müssen dann diejenigen Pflanzen ausgewählt werden, die mit den Standortbedingungen gut zurechtkommen.
Tipps zur Pflanzenauswahl und -verteilung im Garten
- Hoch wachsende Pflanzen wie Tomaten, Stangenbohnen, Bäume oder auch alle Formen von buschartigen Gewächsen nehmen dem gesamten Garten weniger Licht weg, wenn sie im unteren Bereich wachsen.
- Mehrjährige Stauden mit gut verzweigtem Wurzelwerk können den Hang optimal stabilisieren – insbesondere dann, wenn man sich gegen eine Terrassierung entscheidet, die sonst für Stabilität sorgt. Salbei, Wermut und Ysop leisten mir hier gute Dienste. Die Indianernesseln habe ich erst letztes Jahr gepflanzt und bin guter Dinge, dass sie zukünftig auch ihren Beitrag leisten werden.
- Den schweren und staunassen Boden hat mir bislang das chinesische Heilkraut Jiagoluan (Gynostemma pentaphyllum) am besten verziehen. Es ist immergrün, wächst kriechend und unverwüstlich am Boden, schmeckt eigenartig-interessant, und langsam muss ich achtgeben, dass es sich nicht zu stark verbreitet. Doch auch Kohlrabi und Rote Bete kamen mit Staunässe erstaunlich gut zurecht.
- Palmkohl gedeiht prächtig. Doch während er auf ebenem Boden wunderbar alleine stehen kann, braucht er am Hang mitunter einen Stützstab. Denn er wurzelt im Verhältnis zur Wuchshöhe nicht besonders tief – da kann ein ordentlicher Wind ihn schon mal entwurzeln.
- Rankhilfen für Stangenbohnen oder Tomaten lassen sich auch am Hang installieren, doch ist es mitunter knifflig. Denn sie müssen am Hang tiefer in den Boden gebracht werden als in der Ebene, damit sie stabil genug sind. Und genau das kann schwierig bis unmöglich sein, wenn der steinige Unterboden nicht weit unter der Oberfläche beginnt. Kleinere Sorten ohne Stützbedarf schaffen Abhilfe.
- Nährstoffe werden tendenziell nach unten ausgewaschen und sind folglich im unteren Bereich des Hanggartens in etwas höherer Konzentration zu erwarten als oben. Das stimmt allerdings auch nur dann, wenn oberhalb des Gartens Nährstoffarmut herrscht. Das ist bei meinem Garten nicht der Fall – hier schließt oben direkt die Kuhweide an. Bei mir habe ich den Eindruck, dass die Nährstoffdifferenz zwischen oberem und unterem Gartenbereich keine allzu große Rolle spielt – eine möglichst abwechslungsreiche Fruchtfolge erscheint mir daher wichtiger als ein verstärkter Anbau von stark zehrenden Pflanzen im unteren Bereich.
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