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Neue Studie

Landnutzung dezimiert globale Kohlenstoffspeicher

„In der Größe vergleichbar mit den weltweiten CO2-Emissionen aus Kohle, Öl und Erdgas der letzten 50 Jahre“: Forschende berechnen, wie stark menschliche Aktivitäten, wie die Ausweitung landwirtschaftlicher Flächen, Ökosysteme beeinflussen. In der Folge werden große Mengen Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt, was erheblich zum menschengemachten Klimawandel beiträgt.

von Ludwig-Maximilians-Universität München erschienen am 03.10.2025
Eine neue Studie zeigt, wie stark der menschliche Einfluss die natürlichen Kohlenstoffspeicher an Land verändert © Theresa Petsch
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Ein Team um den Geografen Raphael Ganzenmüller von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) hat nun berechnet, dass der menschliche Einfluss die natürlichen Kohlenstoffspeicher an Land insgesamt um 24 Prozent reduziert – das entspricht 344 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.

Durch die Kombination hochauflösender Erdbeobachtungsdaten mit historischen und aktuellen Landnutzungsdaten und maschinellem Lernen gelang dem Team eine detaillierte weltweite Abschätzung. Die Forschenden konnten zudem zeigen, dass der Großteil des Verlusts durch die Ausweitung von Weideland und Ackerland sowie die Bewirtschaftung von Wäldern verursacht wird.

„Unsere Ergebnisse zeigen den tiefgreifenden menschlichen Einfluss auf den globalen Kohlenstoffkreislauf“, erklärt Raphael Ganzenmüller. „Das Defizit von 344 Milliarden Tonnen Kohlenstoff ist in der Größe vergleichbar mit den weltweiten CO2-Emissionen aus Kohle, Öl und Erdgas der letzten 50 Jahre. Unser Ansatz liefert ein klares Bild, wo und wie Vegetation und Böden degradiert wurden und kann als genereller Indikator für den Zustand von Ökosystemen verwendet werden.“

Julia Pongratz, Professorin für Physische Geografie und Landnutzungssysteme an der LMU, ergänzt: „Unsere Studie liefert wichtige Erkenntnisse für die Klimapolitik. Die Ergebnisse können beispielsweise für die Bewertung von Maßnahmen für die CO2-Entnahme verwendet werden und unterstreichen das große Potenzial, welches in der Wiederherstellung von Kohlenstoffvorräten an Land für die Erreichung der globalen Klimaziele steckt.“

Die Ergebnisse seien sowohl für politische Entscheidungsträger als auch für die Wissenschaft von Bedeutung: Sie liefern eine wichtige Grundlage bei der Priorisierung von Schutz- und Wiederherstellungsmaßnahmen von Kohlenstoffsenken, und bieten die Möglichkeit bestehende Klimamodelle und damit auch deren Prognosen zu verbessern.

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