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Was fehlt, damit deutsche Schutzgebiete wirksam werden?

Diese Bundesländer müssen beim Naturschutz nachbessern

Deutschland hat sich verpflichtet, 30 Prozent der Landesfläche bis zum Jahr 2030 effektiv zu schützen. Der NABU hat in einer Studie geprüft, wie weit die Anstrengungen hierzu in den Bundesländern gediehen sind. Die Studie zeigt: Deutschland hat noch viel Arbeit vor sich.

von Red/NABU erschienen am 07.11.2024
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Streuobstwiese Naturschutzgebiet
Streuobstwiese Naturschutzgebiet © Theresa Petsch

Um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, hat sich Deutschland verpflichtet, 30 Prozent der Landesfläche bis zum Jahr 2030 effektiv zu schützen. Doch der Weg ist noch weit, oft fehlen selbst die Grundlagen: klare Ziele, rechtliche Sicherung und Monitoring.

Der NABU schreibt: „Wir erleben aktuell ein dramatisches Artensterben, das die Stabilität unserer Ökosysteme bedroht. Die Wissenschaft, die EU-Biodiversitätsstrategie und das Weltnaturabkommen sind deutlich: Eine wirksame Maßnahme gegen den Artenschwund, die Deutschland – wie alle EU-Mitgliedsstaaten – umsetzen muss, ist 30 Prozent der Landesfläche unter wirksamen Schutz für die Biodiversität zu stellen.“ In Deutschland müssten das vor allem die Bundesländer umsetzen.

Der NABU hat in einer neuen Studie in allen Bundesländern (außer den Stadtstaaten) untersuchen lassen, inwieweit die von Deutschland an die EU-Kommission gemeldeten Schutzgebietskategorien für das 30-Prozent-Ziel überhaupt geeignet sind. Die Studie zeigt: Deutschland hat noch viel Arbeit vor sich.

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede auf, sowohl zwischen den unterschiedlichen Schutzgebietskategorien als auch zwischen den Bundesländern. Sowohl die Studie als auch die Steckbriefe zu den einzelnen Bundesländern sollen als Diskussionsgrundlage dienen, und konkrete Handlungsfelder aufzeigen, um die Organisation der Schutzgebiete in Deutschland systematisch auf einen besseren Standard anzuheben.

Die Studie kommt zu einer dreistufigen Bewertung der Schutzgebietstypen:

  • geeignet,
  • teilweise Handlungsbedarf und
  • Handlungsbedarf.

Auf der Webseite des NABU findet sich umfangreiches Karten- und Downloadmaterial zu den Schutzgebietstypen und den untersuchten Bundesländern.

Kurz und Knapp

Bezogen auf die unterschiedlichen Schutzgebietstypn kommt die NABU-Studie zu folgenden zentralen Erkenntnissen:

  • In allen Flächenbundesländern besteht dringender Handlungsbedarf, den rechtlichen und organisatorischen Rahmen für Naturschutzgebiete zu verbessern. Mindestens dort, wo sich die Flächen nicht mit anderen, besser organisierten, Schutzgebietskategorien überschneiden.
  • In den Biosphärenreservaten sind die Kernzonen organisatorisch meist gut aufgestellt, diese sind aber recht klein. In den Pflege- und Entwicklungszonen besteht häufig ein hoher Nutzungsdruck, der nicht mit den Schutzzielen abgestimmt ist.
  • Viele Nationalparke in Deutschland sind Entwicklungsnationalparke, die Kernzonen sind noch zu klein.
  • Bei den FFH-Gebieten zeigt sich tendenziell ein positives Bild: In vielen Bundesländern sind gute organisatorische Rahmenbedingungen gegeben. Diese werden zum großen Teil von der FFH-Richtlinie vorgegeben. In der Umsetzung gibt es jedoch noch Handlungsbedarf. Erst kürzlich hat die EU Deutschland wegen mangelnder Schutzgebiete-Qualität abgemahnt.
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