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Online-Vortrag

Apfelanbau und Gentechnik

Das Bündnis für eine agrogetechnikfreie Region Ulm und das regionale Bündnis für Artenvielfalt Ulm veranstalten am 16. Februar um 20 Uhr einen online-Vortrag, bei dem am Beispiel des Apfels (seiner Anbauprobleme und seiner Züchtungsgeschichte) dargestellt wird, warum einzelne Gene die Probleme der Landwirtschaft nicht lösen können und warum wir statt dessen die Vielfalt brauchen.
Veröffentlicht am
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Ein Online-Vortrag am 16. Februar (20 Uhr) beleuchtet das Thema Apfelanbau und Gentechnik.
Ein Online-Vortrag am 16. Februar (20 Uhr) beleuchtet das Thema Apfelanbau und Gentechnik.Rueß/LVWO
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Zur Zeit laufen in den Medien massive Kampagnen, um die Europäische Kommission in Brüssel zu einer De-Regulierung des bisherigen Gentechnik-Rechts zu drängen. Wie schon vor 30 Jahren bei der "alten Gentechnik" werden die Zeitschriften von interessierter Seite mit Heilsversprechen aller Art geflutet. Die "neue Gentechnik" (CRISPR/Cas u.ä.) wird als Wunderwaffe gegen alle ökologischen Probleme unserer Zeit gehypt, seien es Klimawandel, Dürrestress, Artenschwund, Pflanzenschutzmitteleinsatz oder Welternährung.

Auch im Apfelanbau mit seinem hohen Verbrauch an Pflanzenschutzmitteln wird das "Einbauen" einzelner Resistenz-Gene per Gentechnik von einzelnen Forschern als Lösungsansatz proklamiert. Schon fordern Obstbauern in Südtirol die Freigabe solcher Techniken, weil sie sich eine Lösung ihrer massiven Pflanzenschutzprobleme erhoffen.

In seinem Online-Vortrag untersucht Hans-Joachim Bannier, wie die großen Pflanzenschutz-Probleme im heutigen Apfelanbau entstanden sind, welche Wege und Irrwege die Züchtung eingeschlagen hat, welche Züchter ökologisch nachhaltige Erfolge hatten und warum die gegenwärtige Züchtung mit ihrer Fixierung auf's Genom und auf einzelne Resistenz-Gene genau diese Nachhaltigkeit schuldig bleibt.

Apfelzüchtung - Genom-fixiert oder ganzheitlich?

Durch den geschichtlich erweiterten Blickwinkel auf die Sortenentwicklung beim Apfel von 1800 bis heute sowie auf 150 Jahre Apfelzüchtung und ihre Prioritäten werden die tieferen Ursachen der heutigen Anbauprobleme beim Apfel ebenso deutlich wie die falschen Narrative, mit denen interessierte Wissenschaftler heute die Notwendigkeit eines Gentechnik-Einsatzes begründen.

Schlussendlich soll es auch um die Frage gehen, wie eine ganzheitlich ökologisch ausgerichtete Züchtung aussehen sollte, warum biologische Vielfalt dabei eine Rolle spielt und warum sie in Sachen Klimawandel-Anpassung weit nachhaltigere Lösungen liefern kann.

Teilnehmen können Sie über das Zoom-Meeting des NABU Baden-Württemberg:
https://us02web.zoom.us/j/87918097742?pwd=ODFPc04wRE5QK0hYenFtRGY0aWRsdz09
Meeting-ID: 879 1809 7742, Kenncode: 680242

Den Vortrg hält Hans-Joachim Bannier vom Obst-Arboretum Olderdissen. Er betreut in der Pflanzung 'Obst-Arboretum Olderdissen' in Bielefeld (BIOLAND) seit den 1990er Jahren ca. 400 Apfelsorten, von der ältesten deutschen Apfelsorte aus der Zeit des Mittelalters über die Sorten des 19. und 20. Jahrhunderts bis hin zu den neuesten Züchtungssorten - und das ohne intensiven Pflanzenschutz. Die Pflanzung ist Teil der 'Deutschen Genbank Obst' sowie des privaten Netzwerks Obstsortenvielfalt im Pomologen-Verein e.V.

1 Kommentare
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  • User_MTg1MTQ5OA 14.02.2023 08:30
    Spannendes Thema! Um vorneweg schon einmal einige der Fehlbehauptungen und Strohmannargumente im Eingangstext auszuräumen: - Moderne, präzisere Pflanzenzüchtung (darüber wird aktuell diskutiert, CRISPR v.a.) kommt ohne den Transfer artfremder Gene aus. Es werden z.B. wertvolle genetische Resistenzen alter Sorten in ertragsreiche moderne Sorten eingekreuzt. - Es stimmt nicht, dass es nur um einzelne Gene geht und es ist falsch zu behaupten, Forscher:innen die an Funktionen von Genen arbeiten, hätten "das Ganze" nicht im Blick. Ganz im Gegenteil. - Es sind nicht "einige Forscher", die in klassischer Gentechnik und mehr noch in präzisen Methoden der Genomeditierung große Chancen und Keim erhöhtes Risiko sehen - dies ist breiter wissenschaftlicher Konsens, nachzulesen in zahlreichen Positionspapieren, u.a. der Leopoldina. Warum der Einsatz von Pflabzenschutzmitteln in Gehölzen so hoch ist und wie Züchtung hier für mehr Nachhaltigkeit unbedingt aufholen muss, wird in diesem Beitrag beschrieben: https://progressive-agrarwende.org/rebenzuechtung/ Viele Grüße Martin Reich
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