Hat Persönlichkeit: Die Indianernessel
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Die Assoziation eines Federschmuckes hat nach Meinung von Gartenbau-Ingenieurin Cornelia Pacalaj vom gartenbaulichen Lehr- und Versuchszentrum in Erfurt sicher auch mit der Herkunft der Stauden zu tun, denn sie stammen aus Nordamerika. In Europa wurden Indianernesseln erstmals 1569 von dem spanischen Arzt und Botaniker Nicolás Monardes erwähnt, der sich mit potenziellen Heilpflanzen aus der „Neuen Welt“ befasste. Ihm zu Ehren hat der berühmte Naturforscher Carl von Linné die Gattung später Monarda getauft.
Monarden wurden und werden als Heil- und Gewürzpflanzen verwendet, etwa für Tees gegen Bronchialleiden oder als ebenso aromatische wie attraktive Salatbeigabe. Wirklich bekannt wurden sie aber erst vor etwa 30 Jahren, als der Trend zu weitläufigen Pflanzungen mit Präriestauden einsetzte und man die Indianernessel als Zierpflanze wiederentdeckte. „Seitdem ist die Gattung Monarda aus den Gärten nicht mehr wegzudenken, sowohl wegen ihrer extravaganten Blütenstände als auch aufgrund der intensiven Farben, vor allem wegen der leuchtenden Rottöne“, berichtet Cornelia Pacalaj. Gestalterisch sind vor allem zwei Monarda-Arten von Bedeutung: Die auch als Goldmelisse bekannte Monarda didyma und Monarda fistulosa, aufgrund ihres Dufts auch Wilde Bergamotte genannt. „Rein optisch ist Monarda didyma die spannendere Art, denn sie hält besonders klare Farbtöne bereit. Monarda fistulosa ist allerdings wesentlich robuster und kommt besser mit Trockenheit klar. Deshalb sind die allermeisten Sorten Kreuzungen aus beiden Arten“, erläutert Cornelia Pacalaj. Das Monarda-Sortiment ist riesig und jedes Jahr kommen neue Züchtungen hinzu. Besonders beliebt sind die langlebigen Stauden in leuchtstarken Rottönen, doch es stehen auch zahlreiche Rosa- und Violetttöne sowie reinweiß blühenden Sorten zur Wahl.
Stehen Monarden an einem voll-sonnigen bis maximal halbschattigen Platz mit nährstoffreichem, gut durchlässigen Boden, füllen sie mit ihrer Pracht zuverlässig die sommerliche Blühlücke. Das freut auch unzählige Insekten, berich-tet Cornelia Pacalaj. „Monarden sind wirklich ein Fest für alle Sinne: Sie sind farbenfroh und formschön, duften angenehm, schmecken gut in Tees und wenn man zur Blütezeit an ihnen entlangstreicht, erhebt sich ein Summen und Brummen, das nicht zu überhören ist.“
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