Inflation hemmt Tafeläpfel-Markt
Auch beim Tafeläpfel-Markt zeigen sich die Auswirkungen des Ukrainekriegs. Das Angebot ist gestiegen und die Nachfrage ist zurückhaltend. Vor allem Aktionen mit Angeboten kommen bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern gut an.
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Anfang April fand eine moderate Aufhellung des Marktes statt. Besonders vor Ostern zeigten sich die Geschäfte lebhafter, was sich auch in den Preisen wiederspiegelte. Nach den Feiertagen präsentierte sich der Markt dann durchwachsen, auf starke Verkaufstage folgten schwächere Handelstage.
Einfluss durch Ukrainekonflikt
Grund für die schwächere Marktlage nach den Feiertagen dürfte wohl auch der Krieg in der Ukraine und seine Auswirkungen gewesen sein. So wurde die für dorthin bestimmte Ware nach West-Europa umgeleitet und trat als günstige Konkurrenz zunehmend in Erscheinung. Die durchschnittlichen Preise für Tafeläpfel gesamt gaben im Verlauf des Monats leicht nach und lagen bei etwa 56 €/dt.
Spätfröste mit wenig Schaden
Die Frostnächte rund um Ostern wurden am Bodensee prinzipiell gut überstanden. Einzelne Ausfälle waren zwar regional beim Steinobst zu verzeichnen, die Apfelbestände blieben davon aber unberührt. Nach ersten Schätzungen wird von einer guten Ernte ausgegangen.
Sinkende Kaufkraft
Für die restliche Saison wird wohl mit einer wirklichen Trendwende nicht mehr zu rechnen sein. Anders als in anderen Jahren ziehen die Preise beim Obst jetzt im Mai auch nicht nennenswert an. Während Getreide oder Ölsaaten aufgrund des Ukrainekrieges deutliche Preissteigerungen verzeichnen konnten, erscheint Obst in den Augen der Verbraucherinnen und Verbraucher als Luxusartikel, was in Zeiten von sinkender Kaufkraft weniger nachgefragt wird. Trotz steigender Energie- und Verpackungskosten können daher zurzeit keine höheren Preise durchgesetzt werden. Aktuell zeigen die Preise bei den Tafeläpfeln aber zumindest wieder etwas aufwärts in Richtung 60 €/dt.
Aktionen zeigen gute Wirkung
Dennoch geben sich die Vermarkter nicht übermäßig beunruhig, da sich die Vorräte zum ersten Mai (+10 % im Vergleich zum Vorjahr) noch in einem akzeptablen Rahmen bewegen. Braeburn wurde im Laufe des Mais geräumt, Gala Royal und Elstar werden voraussichtlich in den nächsten zwei bis drei Wochen folgen. Danach gilt es die Jonagoldgruppe bis zum Start der neuen Ernte im schwachen Markt unterzubringen. Generell verläuft das Tagesgeschäft in ruhigen Bahnen. Aktionen werden dagegen gut angenommen, weshalb auch eine planmäßige Räumung erwartet wird. Es scheint so, als ob die Verbraucher/innen wohl aufgrund der hohen Inflation verstärkt auf Aktionen achten.
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