Open-Source-Tomate Sunviva
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Traditionell ist Saatgut ein Gemeingut. Doch immer mehr Saatgut wird privatisiert, indem Patente und Sortenschutz geltend gemacht werden. Inzwischen kontrollieren wenige Chemie-Konzerne den Großteil des kommerziellen Saatgut-Marktes.
Monopole zerstören Sortenvielfalt
Saatgut-Monopole entscheiden auch, was bei uns auf den Teller kommt. Sie erzielen ihre Gewinne mit wenigen Hochleistungssorten. Der freie Zugang zu Zuchtmaterial wird immer weiter eingeschränkt. Dadurch wird die Landwirtschaft immer einheitlicher. Sorten- und Geschmacks vielfalt gehen mehr und mehr verloren.
Vielfalt statt Konzernmacht
Vielfalt ist notwendig, denn jeder Acker ist anders. Eine reiche Ernte gibt es nur, wenn die Pflanze zu Boden und Klima passt. Deshalb ist Sorten-Vielfalt unverzichtbar für
• die Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel
• weniger Gifte und Chemie auf dem Acker
• die Ernährung von erwarteten 11 Milliarden Menschen
Open-Source schafft Vielfalt
Das Open-Source Prinzip wurde von der freien Software abgeguckt und auf Saatgut übertragen. Es schützt Saatgut als Gemeingut und ermöglicht so einen freien Austausch und eine gemeinsame Weiterentwicklung. Viele unabhängige Züchterinnen können so tätig werden und Vielfalt kann wieder neu entstehen.
Open-Source Saatgut: die 3 Regeln
1. Alle dürfen das Saatgut nutzen
2. Niemand darf das Saatgut oder seine Weiterentwicklungen privatisieren
3. Zukünftigen Empfängern werden die gleichen Rechte und Pflichten übertragen.
Schluss mit dem Einheitsbrei
OpenSou rceSeeds macht Saatgut wieder zum Gemeingut für Alle. Mit der Open-Source Lizenz schützen wir neue Sorten vor Patenten und vor Aneignung durch große Konzerne. Wir helfen unabhängigen Züchtern und Züchterinnen, neue Sorten auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus forschen wir an neuen
Ideen, um einen gemeinnützigen Saatgutsektor aufzubauen und langfristig zu finanzieren. Durch den freien Zugang zu Open Source Saatgut kann Vielfalt wieder neu entstehen - in der Pflanzenzüchtung, auf dem Acker und dem Teller. Das ist Freiheit, die man schmeckt!
Hilf uns, das Saatgut zu befreien
Denn ein Gemeingut braucht Gemeinschaft. Engagiere dich mit uns gegen Konzernmacht - und für Vielfalt auf dem Teller. Du kannst:
• Open-Source Sorten im eigenen Garten anbauen und weitergeben.
Sieh nach unter: www.opensou rceseeds.org/die-liste
• anderen von OpenSourceSeeds erzählen und online unsere Beiträge teilen
• für die Arbeit von OpenSourceSeeds spenden. Wir arbeiten unentgeltlich und können Unterstützung gut gebrauchen
Spendenkonto: IBAN: DE25 2605 0001 0000155218, Sparkasse Göttingen
Open-Source-Tomate 'Sunviva'
Die samenfeste Sorte 'Sunviv'a gilt als besonders robust und kann ohne Pflanzenschutzmittel im
Freiland gezogen werden. Samenfestes Saatgut ist die natürliche Wahl im Gegensatz zu dem in der
Landwirtschaft gängigen Hybridsaatgut. Es ist nachbaufahig, also fruchtbar und bringt in den
nächsten Generationen Pflanzen mit familienähnlichen Eigenschaften hervor.
Das Umweltamt Dortmund verteilte bereits in den letzten Jahren Saatgut der Open-Source lizensierten Tomatensorte 'Sunviva' an BürgerInnen des Vereins Kommunen für biologische Vielfalt e.V. (Kommbio). Nun möchten wir dieses besondere Saatgut und unsere Erfahrungen mit Ihnen teilen. Ihr persönliches Starterset können Sie bestellen bei Christian Nähle, Umweltamt Dortmund, Tel. 0231 / 50-2 8774, cnaehle@stadtdo.de.
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