Schäden im Kernobst noch nicht ertragsrelevant
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Je nach Sorte sind Schäden an den Apfelbäumen am Bodensee festzustellen. Doch noch befinden sich die Bäume im Stadium Grüne Knospe. Sie sind damit noch etwas frostunempfindlicher als geöffnete Blüten. Stärker betroffen scheint nach Beobachtungen von Matthias Günthör bislang die als frostempfindlich bekannte Jonagoldgruppe zu sein. Der Berater der Marktgemeinschaft Bodenseeobst gibt dennoch Entwarnung: „Selbst wenn sich dort ein Schaden von 20 bis 30 Prozent bei den Knospen zeigt, ist das mit Stand heute noch nicht ertragsrelevant. Für einen Vollertrag genügen in aller Regel zehn Prozent intakte Blüten. Wir haben also noch Luft.“
Aprikosenblüte hats erwischt
Anders sieht es bei den in Vollblüte stehenden Aprikosen aus. Dort bleibt abzuwarten, wie stark die Minustemperaturen von vier Grad und darunter in den vergangenen Nächten die Blüten geschädigt haben. Zudem scheinen die Schäden andernorts aufgrund der dort bereits weiter fortgeschrittenen Vegetation größer zu ein. So wird aus Südbaden berichtet, dass alle Kulturen, vornehmlich aber Steinobst, einen Schlag abbekommen hätten.
Schutz durch Eispanzer
Wo dies möglich ist, versuchen die Obstbauern am Bodensee ihre Kulturen durch Frostberegnung zu schützen. „In Oberdorf laufen die Anlagen bereits die dritte Nacht“, berichtet Günthör. Dabei schützt die beim Gefrieren des Wassers freigesetzte Wärme die Blüten und Knospen unter einem Eispanzer. Doch konnten die Anlagen nicht überall und nicht jede Nacht betrieben werden. „Das ist nur bei Windgeschwindigkeiten unter zwölf Stundenkilometer möglich. Denn wenn nicht jede Minute Wasser auf die Knospen kommt, ist der Schaden größer als der Nutzen“, erklärt der Obstbauberater.
Auch wenn die angekündigte Wetteränderung die Gefahr vorerst abwendet, vorbei ist sie noch nicht. Die frühlingshaften Temperaturen am Wochenende treiben die Vegetation weiter voran. Dann aber soll es zum Wochenstart nochmals kalt werden. Die Obstbauern müssen also weiter zittern.
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