Kühle Temperaturen bremsen die Erdbeerernte
Am 4. Mai eröffnete Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zusammen mit Kordula Kovac, Mitglied im Bundestagsausschuss Ernährung und Landwirtschaft, Wendelin Obrecht, Vorstandsvor-sitzender der OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG und Franz-Josef Müller, Präsident des Landesverbands Erwerbsobstbau Baden-Württemberg e.V., sowie Dr. Martin Schreiner, Dezernent für Ländlichen Raum des Landratsamt Ortenaukreis auf dem Zieglerhof in Lautenbach bei Oberkirch die baden-württembergische Erdbeersaison.
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Begrüßt wurden die Teilnehmer durch Oberkirchs Oberbürgermeister Matthias Braun und dem Bürgermeister von Lautenbach Thomas Krechtler. „Die ersten 37 Steigen aus dem Folientunnel wurden bereits am 12. April angeliefert, jedoch ist die Menge aufgrund der kühlen Temperaturen der letzten Woche aktuell noch recht überschaubar“, berichtet Markus Bieser, Geschäftsführer der OGM Obstgroßmarkt Mittelbaden eG.
Die kalten Temperaturen der letzten Tage und Wochen führen aktuell dazu, dass die Erntemengen nicht sprunghaft ansteigen. Derzeit wird überwiegend Ware im geschützten Folientunnel geerntet. Nach heutigem Vegetationsstand wird die Haupternte im Freiland in den letzten beiden Maiwochen und der ersten Juniwoche erwartet.
Die badischen Erzeuger setzen neben der Ernteverfrühung im Folientunnel auf den Anbau mit doppelter und einfacher Vliesabdeckung in den Erdbeerkulturen. Aufgrund dieser Anbautechniken gehört Baden zu den frühesten Anbaugebieten in Deutschland. Im Vorjahr lag der Absatz der drei Märkte bei 9.200 Tonnen. Alle baden-württembergischen Erzeugerorganisationen erwarten im Vergleich zum Vorjahr eine geringere Erdbeerernte aufgrund der Frostereignisse der Nächte vom 19.04. bis 21.04.2017.
Die gesamte deutsche Erdbeerproduktion fiel im vergangenen Jahr mit 143.000 Tonnen qualitätsbedingt aufgrund wiederkehrender Regenfälle in der Hauptsaison im Vergleich zu 2015 um 30.000 Tonnen niedriger aus. Dies entsprach der kleinsten Ernte der letzten zehn Jahre. Deutschlandweit betrug die Erdbeeranbaufläche in 2016 14.300 ha. Somit lag Baden-Württemberg mit 2.586 ha zum wiederholten Mal auf Platz 3, hinter Niedersachsen mit 3.407 ha und Nordrhein-Westfalen mit 2.627 ha. Um Ernteverfrühung zu erzielen und Witterungseinflüssen zu trotzen setzen die deutschen Erdbeererzeuger vermehrt auf geschützten Anbau. 2016 wurde in Deutschland bereits auf 963 ha geschützt produziert, davon 218 ha in Baden-Württemberg.
Deutsche Erdbeeren zeichnen sich im Gegensatz zur europäischen Importware durch kurze Transportwege und die dadurch einhergehende Erntefrische aus. Nachhaltigkeit und Regionalität spielen in diesem Zusammenhang eine immer wichtiger werdende Rolle beim Endverbraucher.
Im „Obst- und Gemüsegarten Baden“ wachsen aber nicht nur Erdbeeren, sondern auch eine reichhaltige Produktpalette an Beeren-, Stein- und Kernobst. Neben Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren gedeihen ebenso Kirschen, Zwetschgen und Äpfel unterschiedlichster Sorten.
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