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Kirschessigfliege

Obstbaubetriebe für Demonstrationsvorhaben gesucht

Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sucht im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) landwirtschaftliche Praxisbetriebe im Produktionsbereich Obstbau zur Mitwirkung im Demonstrationsvorhaben „Einnetzen von Obstkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii)“. Gesucht werden Betriebe in Baden-Württemberg in den Regionen Mittel- und Nordbaden mit dem Produktionsschwerpunkt Stein- und Beerenobst.
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WBI Freiburg
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Die Kirschessigfliege hat sich seit ihrem Erstauftreten 2011 in Süddeutschland über ganz Deutschland ausgebreitet und verursacht enorme Schäden in Stein- und Beerenobst und einigen Traubensorten. Die biologischen Eigenschaften der Kirschessigfliege und die besonderen Schwierigkeiten bei ihrer Bekämpfung erfordern ein umfassendes Pflanzenschutzkonzept mit einer Kombination aus chemischen und nichtchemischen Pflanzenschutzmaßnahmen. Das Einnetzen von Obstkulturen stellt eine praktikable, technische Schutzmaßnahme dar. Erste positive Erfahrungen zu diesem Verfahren liegen vor, es hat sich aber gezeigt, dass die zeitnahe Umsetzung in die landwirtschaftliche Praxis verbessert werden kann.

Kirschessigfliege © WBI Freiburg

Das Demonstrationsvorhaben hat zum Ziel, über Betreuung und Wissensvermittlung Einnetzungsmaßnahmen in Obstund Beerenkulturen zum Schutz gegen die Kirschessigfliege in den Hauptanbaugebieten schnellstmöglich zu etablieren. Das Vorhaben wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Julius Kühn-Institut (JKI), den Pflanzenschutzdiensten der Länder und den Demonstrationsbetrieben bearbeitet. Die bundesweite Koordination liegt beim JKI. Das Vorhaben findet in drei unterschiedlich strukturierten Anbauregionen bzw. Bundesländern mit insgesamt bis zu 30 Demonstrationsbetrieben statt:

  • Baden-Württemberg: Mittelbaden (Ortenaukreis), Nordbaden
  • Niedersachsen: Altes Land, Langförden
  • Nordrhein-Westfalen: südliches Rheinland, südliches Münsterland

Das Demonstrationsvorhaben beginnt im Frühjahr 2017 und endet zunächst am 31. Januar 2020. Im Rahmen des Vorhabens werden auf den Demonstrationsbetrieben Daten zur Bewertung und Optimierung des Einnetzungsverfahrens erhoben, z. B. der Befall mit der Kirschessigfliege und anderen Schaderregern, Mikroklima, Art, Ausmaß und Wirkung von Pflanzenschutzmaßnahmen und ökonomische Eckdaten der Einnetzungsmaßnahmen. Aus diesen Daten werden detaillierte Analysen des Ist-Zustandes erstellt und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge entwickelt, die den Demonstrationsbetrieben in einem engen Betreuungsverhältnis mit den Pflanzenschutzdiensten unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Die gewonnenen Erkenntnisse werden zwischen den Projektpartnern ausgetauscht und sollen nachfolgend breit in die landwirtschaftliche Praxis eingehen. Andere Obstbaubetriebe, die unter vergleichbaren Bedingungen arbeiten wie die Demonstrationsbetriebe (z. B. im Hinblick auf Landschaftsstruktur, Klima, Befallsdruck), sollen durch das Demonstrationsvorhaben in die Lage versetzt werden, effektive, standortgerechte und ökonomisch sinnvolle Einnetzungsmaßnahmen gegen den Befall mit der Kirschessigfliege selbstständig durchzuführen. In Baden-Württemberg werden in den Regionen Mittel- und Nordbaden Vollerwerbsbetriebe gesucht, die sich als Demonstrationsbetriebe an diesem Vorhaben beteiligen. Voraussetzungen für die Teilnahme am Demonstrationsvorhaben: Der Obstbau muss einen erheblichen Teil der betrieblichen Tätigkeit umfassen. Die Betriebe müssen vor Beginn des Demonstrationsvorhabens bereits über Netze im Stein- und/oder Beerenobstbereich verfügen oder in diese selbst investieren. Die Netze werden im Demonstrationsvorhaben eingesetzt. Im Einzelnen müssen die Betriebe folgende Kriterien erfüllen:

  • wirtschaftlich erfolgreiche und fachlich qualifiziert geführte Obstbau-Vollerwerbsbetriebe mit den Schwerpunkten Kirschen, Strauchbeeren oder wiederaustreibende (remontierende) Erdbeeren;
  • ausreichende Anbauflächen in der Region Mittel- und Nordbaden;
  •  Durchführung der guten, fachlichen Praxis; Nutzung geeigneter Beratungs- und Informationsangebote in der Region und den Medien;
  • Bereitschaft zur Erprobung neuartiger Entscheidungshilfen;
  • Bereitschaft zur lückenlosen und zeitnahen Dokumentation obstbaulicher Maßnahmen;
  • Bereitschaft zur Weitergabe von Daten und zur Zusammenarbeit mit den Pflanzenschutzdiensten sowie dem JKI zur Durchführung von Vor-Ort-Demonstrationen, Feldbegehungen und Hofseminaren;
  • Duldung von Erhebungen und Probennahmen auf den Feldern durch Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter der Pflanzenschutzdienste sowie des JKI.
  • Es wird gebeten, die Interessensbekundung bis spätestens 31. März 2017 bei der BLE einzureichen. Die Interessensbekundung erfolgt formlos und muss eine Eigeneinschätzung und Beschreibung enthalten, ob und inwieweit der Betrieb die oben angegebenen Anforderungen jeweils erfüllt bzw. zukünftig erfüllt. Zusätzlich ist eine Beschreibung des Betriebes (Betriebsspiegel, Schwerpunkte der Erzeugung) einzureichen. Unter den Bewerbern werden nach den oben genannten Anforderungen die am besten geeigneten Betriebe ausgewählt. Ein Rechtsanspruch auf die Berücksichtigung als Demonstrationsbetrieb im Rahmen der oben angegebenen Interessensbekundung besteht nicht. Information: Interessierte Betriebe werden gebeten, zu Informationszwecken mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg bzw. den Landratsämtern der Regionen Mittel-/Nordbaden Kontakt aufzunehmen.


Information:

Interessierte Betriebe werden gebeten, zu Informationszwecken mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg bzw. den Landratsämtern der Regionen Mittel-/Nordbaden Kontakt aufzunehmen.


Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg
Dr. Kirsten Köppler
Nesslerstraße 25
76227 Karlsruhe
E-Mail: kirsten.koeppler@ltz.bwl.de
Telefon: 07 21/9 46 84 72


Region Mittelbaden:
Landratsamt Ortenaukreis
Amt für Landwirtschaft
Herr Hans-Dieter Beuschlein
Prinz-Eugen-Straße 2
77654 Offenburg

Region Nordbaden:
Landratsamt Karlsruhe
Landwirtschaftsamt
Herr Arno Fried
Am Viehmarkt 1
76646 Bruchsal

Postanschrift für Versand der Interessensbekundung:
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Referat 314 – Agrarforschung
Deichmanns Aue 29
53179 Bonn

Ansprechpartnerin BLE:
Frau Sandra Weißbrodt (Telefon: 02 28/68 45-37 07, E-Mail: projekttraeger-agrarforschung@ble.de)

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