Natur des Jahres: Der Stachelbeerspanner – bunter „Harlekin“
- Veröffentlicht am
Der Nachtfalter steht auf der Roten Liste und wird bundesweit als ge- fährdet, in Nordrhein-Westfalen sogar als stark gefährdet eingestuft. Wie viele andere Schmetterlingsarten wird der Stachelbeerspanner vor allem durch die intensive Forstwirtschaft bedroht. Monokulturen aus Kiefern und Fichten verdrängen die früher lichtdurchfluteten Wälder und rauben dem Falter zunehmend den Lebensraum. Da Stachelbeerspanner bevorzugt auch in Flussniederungen leben, gehört der Rückgang der Auwälder ebenfalls zu den Ursachen seiner Gefährdung. In den letzten 100 Jahren sind über 80 % der Auwälder in Deutschland verloren gegangen. Der Stachelbeerspanner ist etwa 2 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 4 cm. Wegen seiner auffälligen Färbung wird er auch Harlekin genannt. Sein Körper ist orange mit schwarzen Flecken. Auf seinen Flügeln sind mehrere Reihen schwarzer Tupfer zu sehen, über die Vorderflügel ziehen sich leuchtend orangegelbe Streifen. Diese auffällige Warntracht schützt den Falter vor Fressfeinden. Die Raupen, die sich von Stachelbeer- oder Johan- nisbeerblättern ernähren, sind ebenfalls lebhaft gefärbt und für Vögel ungenießbar. Sie überwintern eingesponnen zwischen Blättern. Früher waren Stachelbeerspanner auch in Wohngebieten verbreitet und wurden manchmal sogar bekämpft. Der Trend weg von Bauerngärten mit insektenfreundlichen Sträuchern und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln haben den Falter aus unseren Gärten vertrieben. Die BUND NRW Naturschutzstiftung empfiehlt Gartenbesitzern daher, wieder mehr Beerenobst anzupflanzen und auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln zu verzichten.
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.