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FSME und Borreliose: Steigende Gefahr durch Zecken

Zecken sind in Mitteleuropa auf dem Vormarsch: gab es 1998 erst 63 Risikogebiete für FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) in Deutschland, sind es heute bereits 137. Experten gehen auch aufgrund der Klimaerwärmung von einer weiteren Ausbreitung der Risikogebiete in den nächsten Jahren aus.
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Auch in Gärten, besonders in Waldnä- he, ist ein steigendes Zeckenaufkommen zu beobachten. Igel, Mäuse und Füchse sorgen für ihre Verbreitung. Da Zecken bevorzugt auf Gräsern, Büschen und in Sträuchern bis zu einer Höhe von 1,50 m sitzen, werden sie in der Regel im Vorü- bergehen abgestreift und suchen sich dann zum Stechen bevorzugt gut durch- blutete Hautstellen an Kopf, Hals, Ach- selhöhlen, Kniekehlen und in der Leis- tengegend. Befindet sich im Speichel der Zecke das FSME-Virus, gelangt es durch den Stich unmittelbar ins Blut des Men- schen – die Zahl der Erkrankungen ist in Deutschland 2011 im Vergleich zum Vor- jahr um mehr als 60 % auf 423 gestie- gen. Etwa 14 Tage nach der Infektion treten grippeähnliche Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Schnupfen auf, die bis zu einer Woche anhalten können. Bei einem Teil der Er- krankten kommt es nach einer kurzen Pause zu einem zweiten, schwereren Krankheitsschub mit hohem Fieber, Na- ckensteifigkeit und Erbrechen. Entzün- dungen der Hirnhaut und des Rücken- marks sind möglich mit Folgeschäden wie Lähmungen der Extremitäten sowie der Atem- und Halsmuskulatur, Atem- schwäche, Schluck- und Sprechstörun- gen. Ein wirksamer Schutz vor FSME ist durch eine Impfung möglich. Neben FSME zählt Borreliose zu den für Menschen relevanten Krankheiten, die Zecken beim Stechen und Blutsaugen übertragen können. Eine Infektion äußert sich in 90 % der Fälle in Form eines roten Flecks um die Einstichstelle (Wanderröte). Auslöser der Borreliose sind Bakterien, die sich im Darm der infizierten Zecke befinden. Sie gelangen erst im Verlauf des Blutsaugens nach etwa 24 Stunden in den menschlichen Organismus. Wird eine Borreliose-Infektion rechtzeitig erkannt, kann sie mit Antibiotika gut behandelt werden – eine vorbeugende Impfung ist nicht möglich. Da sich durch frühzeitiges Entfernen der Zecke eine Borreliose-Infektion verhindern lässt, ist es wichtig, den Körper nach einem Aufenthalt in Natur und Garten sorgfältig abzusuchen und Zecken sofort zu entfernen, am besten mit einer spitzen Pinzette oder Zeckenzange. Auf keinen Fall sollte die Zecke mit Öl oder Klebstoff betäubt oder gequetscht werden. Zur Vorbeugung kann man bei der Gartenarbeit langärmelige Oberteile und lange Hosen tragen. Da sich Zecken überwiegend in naturnahen Gartenecken aufhalten, bietet zudem das Kurzhalten des Grases im Spielbereich von Kindern und entlang von Wegen einen effektiven Schutz. Eine wirkungsvolle Methode, um den Garten zeckenfrei zu bekommen, sollen Zeckenrollen sein (Info: Tel. 02225-926254, www.zeckenrollen.de). Mäuse entnehmen die mit Permethrin getränkte Baumwolle der Rollen für ihren Nestbau, der Wirkstoff bleibt am Fell der Mäuse hängen. Zecken, die die Mäuse befallen, sterben ab. Die Mäuse fungieren so nicht mehr als Hauptwirte der Zecken, sondern als effektive Zeckenvernichter. Nach Angaben des Herstellers können die Zeckenrollen auch von Haustierbesitzern bedenkenlos im Garten ausgelegt werden. Info: www.zecken.de
Dr. Doris Spychalski
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