Friedhofswesen in Tübingen: Artenreiche Natur zwischen Grabsteinen
Friedhöfe sind wertvolle Naturflächen in Städten. Je intensiver die Grab- und Flächenpflege
jedoch betrieben wird, desto eingeschränkter
sind die Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere.
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Die Tübinger Stadtbaubetriebe bemühen sich bereits seit Jahren erfolgreich um mehr Artenreichtum
und Natur auf den Friedhöfen und haben sich 2002 zum ersten Mal nach den EMAS-Umweltrichtlinien zertifizieren lassen, 2006 erfolgte die zweite Zertifizierung. Seitdem
hat die Stadt weitere Renaturierungsvorhaben
umgesetzt: Zahlreiche Wege wurden entsiegelt, damit Regenwasser wieder in den Boden sickern kann. Die Pflege der ungenutzten
Grünflächen wurde extensiviert und Nist- und Brutplätze für Höhlenbrüter geschaffen. Mit Erfolg: Auf dem Stadtfriedhof hat sich eine Dohlenkolonie angesiedelt, in abgestorbenen Bäumen nisten Spechte und Käuzchen.
Tübingen hat 13 Friedhöfe mit einer Fläche von 27 ha in die Renaturierung einbezogen. Die Umstellung auf das neue Pflegekonzept bedurfte
einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, um die Akzeptanz der Bevölkerung zu finden und sie für die Umsetzung der ökologischen Ziele zu gewinnen. Nur so ließ sich der Düngemittelverbrauch
reduzieren und eine naturnahe Friedhofsbegrünung
umsetzen. Dafür wurden die Stadtbaubetriebe im März 2008 von der Deutschen
Umwelthilfe ausgezeichnet.
Deutsche Umwelthilfe, Radolfzell
Deutsche Umwelthilfe, Radolfzell
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