Obst- und Weinbau: Hagelschäden im Bodenseekreis
Die katastrophalen Unwetter vom 26. Mai verursachten in der Bodenseeregion
allein in der Landwirtschaft nach ersten Schätzungen Schäden von über 50 Mill. EUR. Viele Kulturen wurden durch Hagel, gepaart mit Starkregen von 40 l/m2 und Windgeschwindigkeiten
von bis zu 160 kmh, vollständig zerstört.
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Massiv betroffen sind der Obstbau mit über 2000 ha Schadfläche und der Weinbau – rund zwei Drittel der Rebflächen
des Bodenseegebietes wurden weitgehend zerstört. Aber auch Mais-, Grünland-, Getreide-, Raps-, Hopfen-, Gemüse- und Waldflächen sind stark geschädigt.
Das zentrale Schadensgebiet reicht in Baden-Württemberg von Konstanz
über Meersburg, Ravensburg, Weingarten, Bad Waldsee, Bad Wurzach bis nach Kirchdorf an der Iller.
Das Ereignis macht deutlich, wie wichtig Eigenvorsorge durch Versicherungen
und der Schutz der Anlagen durch Hagelnetze ist. Der Landesverband
Erwerbsobstbau Baden-Württemberg
(LVEO) fordert dementsprechend die Erhöhung der Hagelnetzförderung aus Landesmitteln von 25 auf 35 %, die Wiederaufnahme der Hagelbeihilfe sowie
zur sofortigen Entlastung der Betriebe
steuerfreie Rücklagenbildung, zinslose
Steuerstundungen und erleichterte Gewinnübertragung.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk, der sich am 29. Mai selbst ein Bild von der Lage am Bodensee machte, versprach
für nicht versicherbare Schäden an den Bäumen oder im Falle notwendiger
Rodungen staatliche Zuwendungen von bis zu 80 % der Schadenshöhe – allerdings
nur, wenn mindestens 30 % des Betriebes Schaden genommen haben. Er appellierte an die Obstbauern, ihre Anlagen
noch weiter mit Hagelschutznetzen
auszustatten, um für Unwetter dieser
Art besser gerüstet zu sein.
D.S.
D.S.
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