Frühlingsspaziergang: Trotz Kälte hohe Zeckenpopulation
Auch wenn der Januar überdurchschnittlich kalt war – die Zecken haben ihn meist unbeschadet überstanden. Mit einem körpereigenen „Frostschutzmittel“
sind die Spinnentiere bestens gegen eisige Temperaturen gewappnet. Ab Temperaturen von 10 °C werden die Parasiten wieder aktiv.
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Besonders
Jäger, Landwirte, Gärtner, Hundefreunde, Jogger und Naturliebhaber sind gefährdet.
Entgegen der allgemeinen Überzeugung lassen sich die Parasiten nicht von Bäumen fallen: Sie leben
auf losem Laub, Gräsern und – bis Brusthöhe – auch auf Büschen und Sträuchern. Wenn Mensch oder Tier sie im Vorübergehen abstreifen, suchen sie sich eine warme Körperstelle und beginnen mit dem Blutsaugen. Durch den Speichel von Zecken werden hauptsächlich zwei Krankheiten übertragen:
Zum einen verursachen Bakterien bundesweit jährlich rund 60 000 Fälle von Borreliose; in bestimmten
Risikogebieten Süddeutschlands kommt es zudem jährlich zu etwa 300 Fällen von Frühsommer-
Meningoencephalitis (FSME), einer von Viren verursachten Form von Hirnhautentzündung. Borreliose
kann man mit Antibiotika behandeln, eine FSME-Erkrankung lässt sich nur durch eine Schutzimpfung
verhindern – behandelbar ist sie nicht.
Der beste Schutz gegen die etwa 4 mm kleinen Spinnentiere ist die richtige Kleidung: langärmelige Oberteile, lange Hosen und feste Schuhe. Zusätzlich
sollte nach jedem ausgedehnten Aufenthalt im Freien der Körper abgesucht werden. Bereits in der Haut festsitzende Parasiten lassen sich mithilfe einer
Zeckenzange oder -karte entfernen. Klebstoff, Öle oder Alkohol sind ungeeignet. Entzündet sich ein Zeckenbiss, sollte man sofort einen Arzt aufsuchen.
Auch Hunde können durch Zecken erkranken. Vor allem Borreliose, aber auch andere Krankheiten wie Babesiose und Ehrlichiose werden durch den Biss des „Holzbocks“ übertragen. Mittlerweile gibt es spezielle Präparate, die nicht nur die Erreger abtöten, sondern auch eine abschreckende Wirkung
haben und Bisse verhindern. Auf das Fell des Hundes aufgetragen, sind solche Präparate in der Regel 4 bis 6 Wochen wirksam.
Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V., Stuttgart
Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V., Stuttgart
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