Sommer-Linde läutet den Hochsommer ein
Nach dem phänologischen Kalender beginnt mit der Blüte der Sommer-Linde (Tilia platyphyllos) der Hochsommer. Linden können allerdings noch viel mehr, als Jahreszeiten von Seiten der Botanik zu definieren.
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Der Duft einer blühende Linde ist süßlich schwer und betörend. Nicht jeder mag ihn und nimmt ihn gleichermaßen wahr. Für Insekten ist das heimische Gehölz jedoch ein wahres Fressen.
Linde im Garten
Als traditionsreicher Haus- und Hofbaum ist die Linde aus unserer Kultur nicht wegzudenken. Jahrhunderte alte Exemplare stehen etwa in Dörfern auf markanten Plätzen und dienten als Gerichtsplatz oder als Tanzbaum.
Die wenigsten von uns haben allerdings den Platz für einen wirklich ausladenden Lindenbaum mit 30 oder 40 m Höhe (und die wenigsten würden seine Größe im ausgewachsenen Zustand auch noch erleben...). Dennoch lohnt sich ein Blick ins Sortiment und auf die Verwendungsmöglichkeiten.
Als regelmäßig geschnittener Kasten- oder Spalierbaum lässt sich mit einer Linde eine moderne Gartensituation vervollständigen oder auch ein ungewöhnlicher Sichtschutz herstellen. Auch als schirmförmig geschnittene Variante ist die Linde denkbar. Dann dient sie als Schattenspender. Hier sind allerdings Winter- und Silber-Linde besser geeignet als Sommer-Linden, da sie weniger von Blattläusen besucht werden und daher weniger klebrigen Honigtau absondern. Auch über einem Parkplatz ist diesen Arten der Vorzug zu geben.
Arten und Sorten
Außer der Sommer-Linde, gibt es Winter-Linde, Silber-Linde und Hybriden wie die Krim-Linde und die Holländische Linde.
Für kleinere Lösungen gibt es kleiner bleibende Sorten:
'Greenspire' bildet eine geschlossene, eiförmige Krone und bleibt mit etwa 15 m Höhe kleiner. Sie ist zudem trockenheits- und hitzefest.
'Lico' hat eine kugelförmige Krone bei 4-5 m Höhe.
'Lorberg' ist ebenfalls mit 15 m Höhe kleiner als die Art und mit einer geschlossen-pyramidalen Krone.
'Rancho' und 'Roelvo' sind mit 12-15 m Höhe mit die kleisnten Sorten, beide haben wenig Blattlausbefall, daher wenig tropfenden Honigtau.
Leider sind die Sorten nicht in jeder Baumschule zu bekommen, man muss ein wenig nach ihnen suchen.
Pflanzung und Pflege
Bester Pflanztermin ist im Herbst. Zunächst intensiv wässern; wenn der Baum eingewachsen ist, benötigt er keine weiteren Wassergaben.
Ein vollsonniger Standort und ein lockerer Boden sind ideale Standortvoraussetzungen.
Sterben Hummeln an Gift in Linden?
Nein, das ist längst wiederlegt. Untersuchungen haben ergeben, dass sich zur Zeit der spätblühenden, nicht heimischen Linden, also der Krim- und der Silber-Linde, insgesamt in Stadt und Gärten nur noch ein geringes Nahrungsangebot für Hummeln finden lässt. Die Konkurrenz um die verbliebenen Nektarblüten wird dann so groß, dass schlicht zu viele Hummeln um zu wenig Futter konkurrieren, was schließlich dazu führt, dass das Verhältnis von Flugaufwand zu Nahrungsertrag zu schlecht wird. Die Hummeln verhungern vor Ort.
Lösung ist nicht, weniger Linden zu pflanzen, sondern mehr nektarproduzierende Pflanzen im Sommer und Spätsommer.