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Gartenpraxis-Profitipp

Lilienvermehrung mit Zwiebelschuppen

Möchte man Liliensorten oder gar eigene Lilienzüchtungen vegetativ vermehren und damit identische neue Pflanzen gewinnen, gilt die Technik mittels Zwiebelschuppen als besonders Erfolg versprechend. Die beste Zeit dafür liegt im September bis November, sobald die Pflanze oberirdisch vertrocknet ist.

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Lilienzwiebel mit Zwiebelschuppen (Foto: commons wikimedia / Denis Barthel)
Lilienzwiebel mit Zwiebelschuppen (Foto: commons wikimedia / Denis Barthel) commons wikimedia / Denis Barthel
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Notwendig sind einzelne Schuppen, an deren Basis sich später neue Zwiebeln bilden. Die Schuppen bricht man dazu möglichst weit unten am Zwiebelboden ab, sodass ein Teil des Bodens an der Schuppe verbleibt. Dies gelingt leicht, zumal die Zwiebelschuppen nicht in einer gemeinsamen Hülle verborgen sind.

Um viele neue Pflanzen auf einmal zu gewinnen, nimmt man eine komplette Zwiebel auseinander, wobei die inneren, kleinsten Schuppen für die weitere Vermehrung nicht geeignet sind. Alternativ belässt man es bei den äußeren Schuppen – maximal der halben Zwiebel – die kräftiger sind und erhält die Mutterzwiebel. Die Bruchstellen sollte man aber vor dem erneuten Einpflanzen mit einem Fungizid schützen. Noch behutsamer kann man vorgehen, indem man die Zwiebel nur etwas freigräbt, die Zwiebelschuppen entnimmt und wieder mit Erde schließt.

Das Fungizid kommt auch bei den gewonnen Schuppen zum Einsatz. Hierbei schüttelt man die Schuppen in einem Gefäß oder Beutel mit dem Fungizid durch.

Im nächsten Schritt steckt man die Schuppen bis zur Hälfte mit dem stumpfen Ende nach unten in eine Schale mit Sand-Torf-Gemisch. Abschließend anfeuchten und in einer Kunststofftüte oder Anzuchtbox platzieren.

Ideal wäre die nun folgende Temperaturstaffelung: Zunächst sollen sechs Wochen 22–24 °C herrschen, dann vier Wochen 17 °C und zu guter letzt 12 Wochen 5 °C. Anschließend die Schuppen in ein Frühbeet ausstreuen und mit Torf abdecken. Wer das technisch nicht leisten kann, gibt die Zwiebelschuppen in einen mit leicht feuchten Sand-Torf-Gemisch gefüllten Kunststoffbeutel, vermischt beides sorgfältig und verschließt den Beutel. Bei einer Temperatur von ca. 12 °C bilden die meisten Schuppen über den Winter bis zum April hin ebenfalls Brutzwiebelchen. Diese haben dann entweder schon zarte Blätter gebildet oder holen diess schnell nach.

Die Schuppe ist nun vertrocknet und man löst behutsam die Brutzwiebelchen samt feiner Wurzeln davon ab. Diese gibt man umgehend in eine Anzuchtschale mit Anzuchtsubstrat, um sie weiter groß zu ziehen. Bis zur blühreifen Pflanze dauert es nun allerdings noch drei bis fünf Jahre.

Nach dem gleichen Muster lassen sich auch Fritillaria-Arten vermehren.

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