Kinder vor giftigen Pflanzen schützen
Gerade im Frühling zieht es kleine Kinder nach draußen – doch einige Pflanzen im Garten sind giftig. Erfahren Sie, wie Sie Ihre Familie schützen und im Notfall richtig handeln.
von Pflanzenforschung.de erschienen am 04.07.2025Kleine Kinder sind besonders gefährdet. Neugierig stecken sie alles in den Mund, was sie finden – Blätter, Blüten oder bunte Beeren. Dabei ist ihnen nicht bewusst, dass einige dieser Pflanzenteile Bitterstoffe oder sogar giftige Substanzen enthalten können. Glücklicherweise führen diese „Kostproben“ nur selten zu schweren oder lebensbedrohlichen Vergiftungen. Meistens probieren Kinder nur kleine Mengen und spucken vieles aufgrund des unangenehmen Geschmacks wieder aus. Dennoch kann es in manchen Fällen zum Ernstfall kommen. Damit es nicht so weit kommt, hier ein paar Tipps.
Wissen, was im Garten wächst
Besondere Vorsicht ist bei einigen bekannten Pflanzen geboten: Eibe, Maiglöckchen, Goldregen, Holunder, Narzissen und Oleander zählen zu den häufigsten Gewächsen, die bei Verschlucken ernste gesundheitliche Probleme verursachen können. Aber es gibt auch extrem giftige Pflanzen wie Eisenhut, Herbstzeitlose, Tollkirsche, Schierling, Stechapfel sowie Engelstrompete und Rizinus. Sie können schwerste Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Apps helfen, Gefahrenquellen zu erkennen
Vor allem im eigenen Garten sollten Eltern giftige Pflanzen möglichst entfernen oder gut sichern. Auch Großeltern oder Nachbarn, bei denen Kinder spielen, sollten auf mögliche Gefahren achten. Eine gemeinschaftliche Pflanzeninventur in Mehrfamilienhäusern oder Wohnanlagen kann helfen, Gefahrenstellen rechtzeitig zu erkennen.
Mithilfe kostenloser Pflanzen-Apps wie PlantNet oder Flora Incognita können Eltern unbekannte Pflanzen bestimmen und potenzielle Gefahrenquellen erkennen.
Wenn der Ernstfall eingetreten ist
Kommt es trotzdem zu einem Vorfall, gilt: Ruhe bewahren! Reste der Pflanze sollten vorsichtig aus dem Mund entfernt werden. Keinesfalls sollte man versuchen, Erbrechen herbeizuführen oder alte Hausmittel wie Salzwasser oder Milch anwenden, da diese die Giftaufnahme sogar noch verstärken können.
In akuten Fällen bzw. bei Auftreten von Symptomen wie Erbrechen, Bewusstseinsstörungen oder Krämpfen muss sofort ein Arzt aufgesucht oder der Notruf verständigt werden.
Bei Verdacht auf eine Vergiftung sollte sofort ein regionales Giftinformationszentrum kontaktiert werden. Wichtig ist es, möglichst genaue Angaben zu machen, etwa:
- Welche Pflanze wurde gegessen?
- Wie viel?
- Wann?
- Wie alt und schwer ist das Kind?
Die deutschen Giftinformationszentren (GIZ) sind rund um die Uhr erreichbar und leisten telefonische Erste Hilfe.
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