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Corona-Pandemie

Erntehelfer gesucht!

Das Coronavirus hat Deutschland fest im Griff, wodurch auch der Obst- und Gemüsebau vor große Herausforderungen gestellt wird. Besonders der Ausfall von Saisonarbeitskräften für die jetzt anstehenden Ernten ist – natürlich neben vielen weiteren Problemen – ein massives Problem.
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Für die Spargelernte werden dringend Erntehelfer gesucht
Für die Spargelernte werden dringend Erntehelfer gesuchtBuchter
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Mit dem beginnenden Frühjahr stehen die ersten Ernten an, so beispielsweise beim Früh-gemüse und Spargel, gefolgt von den Erdbeeren. Die Einschränkungen und Vorsichtsmaß-nahmen zur Eindämmung der Infektionskette betreffen u.a. auch stark die Verfügbarkeit von Saison- und Erntekräften. Bei den Betrieben herrscht große Unsicherheit und Angst, wie die Ernte eingebracht werden kann. Gerade die arbeitsintensiven Kulturen des Obst- und Ge-müsebaus sind auf die Verfügbarkeit von Erntekräften angewiesen. Es ist davon auszuge-hen, dass die Mobilitätswilligkeit der Erntekräfte, insbesondere aus Rumänien und Polen, aufgrund der aktuellen Situation in Deutschland stark eingeschränkt sein wird. Nach der ak-tuellen Einschätzung werden deshalb voraussichtlich viele Erntekräfte nicht nach Deutsch-land einreisen wollen. Verschärft wird die Situation durch zu erwartende weitere weitreichende Reisebeschränkungen durch Ein- und Ausreiseverbote, die von den Ländern ausgesprochen werden sowie Quarantänemaßnahmen bei der Rückreise. Erste Länder haben bereits drastische Maßnahmen ergriffen, weitere werden vermutlich folgen.

Die Obst- und Gemüsebetriebe und die Erzeugerorganisationen haben also große Sorgen, wie die Ernte eingebracht und vermarktet werden kann. Neben den daraus resultierenden wirtschaftlichen Einbußen und Existenzgefährdungen darf es auch nicht zu einer Situation kommen, in der erntereifes Obst und Gemüse auf den Feldern stehen bleibt. Wir brauchen diese Lebensmittel dringend zur Versorgung der Bevölkerung.

Dazu hat sich der Vorsitzende des Bundesausschusses Obst und Gemüse bereits in einem ersten Schreiben an die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner gewandt. Weitere Schreiben und Diskussionen mit der Bundesregierung, dem Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und dem Innenministerium werden folgen.

Wir brauchen eine unbürokratische schnelle Unterstützung, um die Ernten einzubringen, die Zeit drängt. Dazu werden wir unter anderem folgende Vorschläge in die Diskussion mit der Politik zur baldigen Klärung einbringen:

Auf nationaler Ebene geht es dabei um die Aufhebung der zeitlichen Begrenzungen im Ar-beitszeitgesetz, eine unbefristete Verlängerung der kurzfristigen versicherungsfreien Be-schäftigung, die Beschäftigung von Personen, die sich in Kurzarbeit befinden oder andere Bevölkerungsgruppen, die dazu in der Lage wären (Rentner, Arbeitslose, anerkannte Asyl-bewerber usw.), mit Schaffung von Anreizen, wie z.B. die Abschaffung von Zuverdienstgrenzen usw. ebenso wie die Beschäftigung von Personen aus dem Gastgewerbe oder anderen Branchen, die derzeit keine Arbeit haben. Im Falle der Katastrophenausrufung ist auch der Einsatz der Bundeswehr zur Ernte zu prüfen.

Auf europäischer und internationaler Ebene geht es darum Reisemöglichkeiten für Saisonar-beitskräfte aus der EU insbesondere aus Rumänien und Polen eröffnen z.B. mit Arbeitsverträgen/Passierscheinen für die Ein- und Ausreise und für den Transit über Länder mit geschlossenen Grenzen ebenso wie die Bereitstellung von Transportmöglichkeiten für Saisonarbeitskräfte, die einreisen wollen und darüber hinaus ist die Einreise von Personen aus Drittlandstaaten zur Arbeitsaufnahme ermöglichen.

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