Dass gerade diese beiden Gebäckarten analysiert wurden, liegt daran, dass sie reichlich reduzierende
Zucker (Glukose, Fruktose) enthalten und meist bei hohen Temperaturen gebacken werden, um das typische Aroma zu erhalten. Früher kamen zudem Ammoniumsalze wie Hirschhornsalz und ABC-Trieb als Backtriebmittel zum Einsatz, die den Acrylamidgehalt deutlich
heben.
Der Meridian aller Proben lag bei 83 μg/kg, die Hälfte der untersuchten
Produkte hatte also unter 83 μg/kg; 2010 betrug der Meridianwert noch 100 μg/kg. Der höchste Messwert betrug 1550 μg/kg, vor einigen Jahren kamen noch über 5000 μg/kg vor.
Acrylamid entsteht beim Erhitzen aus
der Aminosäure Asparagin und reduzierenden Zuckern, bevorzugt an wasserarmen Oberflächen gebackener, frittierter
oder gerösteter Lebensmittel wie Gebäck,
Pommes frites oder Kaffee. Das CVUA
gibt Tipps, wie sich bei der eigenen Weihnachtsbäckerei hohe Acrylamidgehalte
vermeiden lassen:
- Weizenmehle bilden weniger Acrylamid als Roggenmehle, Weißmehle weniger als Vollkornmehle.
- Beim Stehenlassen der Teige steigt die Menge an Vorläufersubstanzen für Acrylamid, also möglichst kurze Teigru-
hezeiten wählen.
- Bei möglichst niedriger Temperatur
backen, am besten nicht über 180 °C.
- Das Gebäck sollte im Innern nicht völlig austrocknen.
- Hauptrolle für die Acrylamidbildung
spielt das Backtriebmittel. Hirschhornsalz fördert den Schadstoff besonders
stark, Natron und Backpulver sind hier
deutlich besser.
Dr. Helga Buchter-Weisbrodt
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