Verbreitung der Mistel stoppen
Die immergrüne Laubholzmistel fällt aktuell auf den kahlen Pappeln, Weiden, Linden, aber auch auf Streuobstbäumen besonders auf. Dieser Baumparasit hat sich in den letzten Jahren stark vermehrt, schädigt die Streuobstbäume und sollte entfernt werden.
von Landratsamt Böblingen erschienen am 13.12.2025Die Mistel entzieht dem Baum Wasser und Nährstoffe und schädigt ihn so immer weiter, bis er abstirbt. So entwickelt sich der Mistelbefall zunehmend auch zu einer Gefahr für die Streuobstbestände.
Ein fachgerechter Baumschnitt und regelmäßige Kontrollen sind wichtig. Entdeckt man einen Befall, kann man das Wachstum stoppen. Deshalb lohnt sich der Blick jetzt im Winter, wenn die Misteln gut zu erkennen sind. Im Rahmen des Winterschnitts können sie mit entfernt werden. Denn die Mistel ist nicht geschützt und darf daher abgeschnitten werden. Der Keimling kann samt Wurzel mit einem Holzkeil, einer Bohrung oder durch Ausstemmen mit einem Hohlbeitel aus dem befallenen Ast entnommen werden. Auch die 5 mm großen, silbernen Samen, die an den Ästen kleben, sind im Winter gut zu erkennen und können entfernt werden.
Ist die Mistel schon gewachsen und hat Seitenwurzeln entwickelt, bleibt nur, den befallenen Ast samt Parasit abzusägen. Es dürfen keine Seitenstränge mehr sichtbar sein, denn diese wachsen rasch weiter und bringen neue Mistelpflanzen hervor; (als hellgrüne Leitungsbahnen direkt unter der Rinde sind sie gut zu erkennen).
Wachsen Misteln bereits an Leitästen oder am Stamm, kommt eine Beseitigung nicht mehr infrage. Hier bleibt nur, die nachtreibenden Sprosse der Mistel regelmäßig abzustreifen und so die Samenbildung und weitere Verbreitung zu verhindern. Ebenso sollte Schnittgut, das mit samentragenden Misteln befallen ist, rasch gehäckselt werden. Eine Entsorgung über den Häckselplatz ist möglich, allerdings sollte das Schnittgut dann mit mistelfreiem Schnittgut abgedeckt werden, um die Samenverbreitung durch Vögel zu unterbinden.


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