Obsthof statt Outlet
Der erweiterte LOGL-Vorstand traf sich Anfang August zur Besichtigung des städtischen Obstbaubetriebs in Metzingen (Landkreis Reutlingen). Die Stadt Metzingen, die über die Landesgrenzen hinweg vor allem für ihre Outlets bekannt ist, hat nämlich einiges mehr als nur Shoppingerlebnisse zu bieten und betreibt als Stadt einer der wenigen städtischen Obstbaubetriebe in Baden-Württemberg.
von LOGL erschienen am 02.08.2024Die Obsthalle des Betriebs liegt idyllisch am Fuße des Metzinger Hausbergs „Florian“ inmitten einer malerischen Streuobstwiesenlandschaft, die sich unterhalb der Albfelsen entlang zieht. Neben der Landschaftspflege wird hier regionales Obst produziert. Im Direktverkauf bietet der Betrieb leckeren Bioapfelsaft und saisonal über 25 verschiedene Sorten an Bioäpfeln an.
Begrüßt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Kreisfachberater Gerd Reinhardt (Landkreis Reutlingen) und von Manfred Koch, Mitarbeiter des Obstbaubetriebs, die mit vielerlei interessanten Informationen zu Anlage, Anbau, Sortenauswahl, Veredelung und Pflegemaßnahmen durch die Flächen des Betriebs führten. Unter der Leitung von Martin Nagel, der aus persönlich Gründen leider nicht anwesend sein konnte, arbeitet der Obsthof auch immer wieder mit verschieden Institutionen zusammen, wie beispielsweise mit der Uni Hohenheim in einem Wildstaudenprojekt oder mit dem Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg in Form einer Versuchsfläche zum Thema „Schwarzer Rindbrand“. Anschließend ging es gemeinsam zur betriebseignen Streuobstfläche am Wippberg, mit herrlicher Aussicht auf den Albtrauf. Hier wurden unter anderem die Neu- und Nachpflanzungen begutachtet, die vom letzten Fachwartkurs im Landkreis Reutlingen gepflanzt wurden. Besonderen Wert wird auf den Erhalt von Lokalsorten gelegt, nicht zuletzt in Hinblick auf Klimaresistenz und Sortenvielfalt.
Im historischen Gasthof zur Traube im Stadtteil Glems wurde gemeinsam zu Mittag gegessen, bevor es dann noch ins neu renovierte Obstbaumuseum Glems ging. Der Vorsitzende des Fördervereins Obstbaumuseum Glems e.V., Willy Müller, begrüßte den LOGL im Gebäude der ehemaligen Glemser Kelter mit einer Probe des hauseignen Mosts und führte dann durch die ansprechende Ausstellung, die mit viel Liebe zum Detail neu konzipiert wurde. Interaktiv und anschaulich landen vielerlei Informationen wie beispielsweis zu Anbauformen, Veredelung, Historie und alten Gerätschaften, Landschaftspflege und dem schwäbischen Streuobstgürtel zum Entdecken ein. Mit einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee im Museum wurde ein schöner Tag abgeschlossen, so blieb auch noch genügend Zeit für Austausch und Fachgespräche.
Für Obst- und Gartenbauvereine und Kreis-/Bezirksverbände sind Obstbaubetrieb und Museum ein guter Ausflug-Tipp, den wir gerne weiterempfehlen. Bei Interesse gibt es mehr Informationen auf den Seiten der Stadt Metzingen und unter www.obstbaumuseum-glems.de.
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