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Stark geschädigte Apfelbäume

Kahlfraß durch die Apfelbaumgespinstmotte

Im Ermstal bei Dettingen sind zahlreiche Apfelbäume durch die Larven der Apfelbaumgespinstmotte fast kahl gefressen und stark eingesponnen. Damit sorgt der Schädling im dritten Jahr in Folge für deutliche Schäden an Apfelbäumen.
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Die Raupen der kleinen Schmetterlingsart umweben ganze Astpartien
Die Raupen der kleinen Schmetterlingsart umweben ganze AstpartienHartmann
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In Gebieten mit besonders hohem Befall stehen Bäume nahezu kahl oder mit komplett verbräuntem Laub da. Die Raupen dieser kleinen Schmetterlingsart umweben ganze Astpartien und können unter diesem Schutz ungestört das Laub fressen. Für die Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln sind sie unter diesem Gespinst nicht mehr erreichbar. Zum jetzigen Zeitpunkt ist ein manuelles Abstreifen mit Gartenhandschuhen oder punktueller Rückschnitt stark befallener Astpartien möglich.

Die fahl gelblich gefärbten Raupen mit seitlich schwarzen Punktreihen werden ca. 3cm groß und haben einen schwarzen Kopf. Sie sind inzwischen nahezu ausgewachsen und richten einen enormen Fraßschaden an. Bald werden die Raupen ihre Kokons bilden - weiße, schier ordentlich aufgereihte Puppenhüllen, ebenfalls unter Gespinst geschützt. Die daraus schlüpfenden, knapp 2cm kleinen Schmetterlinge sind strahlend weiß mit schwarzen Pünktchen. Als Falter legen sie im Juli ihre Eier ab, aus denen im nächsten Jahr wieder Raupen hervorkommen.

Im Juni, wenn die Raupen ihr Puppenstadium erreicht haben, erholen sich die meisten Bäume und treiben wieder Laub aus. Dafür verbrauchen sie jedoch Reservestoffe. Nach dem Vollertrag des letzten Jahres und angesichts meist ausbleibender Düngung, wie es doch jede erntebringende Kulturpflanze benötigt, sind diese Reservekräfte nur gering vorhanden.
Daher ist damit zu rechnen, dass einige Bäume keinen Wiederaustrieb leisten werden. Geschädigte Bäume können nach erfolgtem Austrieb, wenn die neuen Blätter voll entwickelt sind, über eine Blattdüngung gestärkt werden. In stark betroffenen Bereichen sollte ein fachgerechter Winterschnitt erfolgen, der bereits viele Gelege der Gespinstmotte mit entfernt.

Im nächsten Jahr sollte in der Blütezeit eine genaue Kontrolle auf kleine, frisch geschlüpfte Räupchen auf den Blattknospen durchgeführt werden. Eine erfolgreiche Reduzierung des Befalls kann dann mit Bacillus thuringiensis-Präparaten erfolgen. Dieses biologische Pflanzenschutzmittel wirkt als Fraßgift und wird auf das Laub ausgebracht. Es wirkt also nur auf Raupen, die das Laub dann fressen, für andere Tierarten ist es ungefährlich.
Die Gespinstmotten sind nicht mit dem lang behaarten Eichenprozessionsspinner zu verwechseln, der beim Menschen starke allergische Reaktionen hervorrufen kann. Für den Menschen geht weder von den Gespinsten noch von den Raupen eine gesundheitliche Gefahr aus. Sie machen uns Menschen allerdings sehr deutlich, dass unsere Streuobstwiesen eine Kulturlandschaft darstellen, die der Obhut und Pflege des Menschen bedarf.

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