NABU wird ausgezeichnet für Forschung zum Schutz des bedrohten Kiebitz
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Über 3 Jahre lang entwickelte das Michael-Otto-Institut im NABU gemeinsam mit Landwirten im Projekt „Sympathieträger Kiebitz“ konkrete Maßnahmen, um die Tiere in der Agrarlandschaft besser zu schützen. Dabei richteten Landwirte auf ihren Flächen beispielsweise spezielle „Kiebitzinseln“ ein. Auf diesen kurzzeitigen Brachen im Ackerland konnten die Tiere ungestört und erfolgreich brüten. Doch nicht nur Kiebitze profitierten hiervon, sondern auch weitere bedrohte Feldvögel wie Feldlerche oder Grauammer.
Die erfolgreichsten Lösungen, wie etwa die Kiebitz-Schutzinseln, sollen künftig in die Förderung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen integriert werden. Damit würde bundesweit ein Beitrag zur Rettung der sympathischen Vögel mit der markanten Kopfhaube möglich.
„Der Kiebitz ist inzwischen zur Symbolfigur für den dramatischen Artenverlust in unserer Agrarlandschaft geworden. Noch vor 50 Jahren war er auf Deutschlands Feldern und Wiesen häufig zu sehen. Doch heute ist er aus vielen Regionen verschwunden und gehört zu den bedrohten Vogelarten“, erklärte Hermann Hötker, Leiter des Michael-Otto-Instituts im NABU. Allein zwischen 1990 und 2013 hat der Bestand der Kiebitze in Deutschland um 80 Prozent abgenommen.
Die langjährige Zusammenarbeit zwischen Landwirten und Naturschützern in der Eider-Treene-Sorge-Niederung sei beispielhaft für ganz Deutschland. In der Region wurden auch mehrere Feldversuche des bundesweiten Kiebitz-Projektes durchgeführt, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird.
Umweltstaatssekretärin Anke Erdmann überreichte im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade die Auszeichnung an den NABU. „Das Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Kiebitzes in der Agrarlandschaft und wird daher vom Land finanziell unterstützt. Eine Stärke des Projektes ist es, dass die Landwirtschaft von Anfang an mitgedacht wurde. Die gemeinsam mit Landwirtinnen und Landwirten sowie Naturschützern entwickelten Schutzmaßnahmen, wie beispielsweise die ‚Kiebitz-Inseln‘, gilt es nun bundesweit in Förderprogramme zu integrieren. Der Erfolg macht uns Hoffnung, dass wir den charismatischen Wiesenvogel nicht nur in Schutzgebieten, sondern auch auf unseren Wiesen und Feldern erhalten und somit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität leisten können“, sagte Erdmann.
Neben einem Auszeichnungsschild und einer Urkunde erhielt der NABU auch einen so genannten „Vielfalt-Baum“. Dieser steht symbolisch für die vielfältige und einzigartige Schönheit der Natur, zu deren Erhaltung der NABU mit den erprobten Schutzmaßnahmen beitragen will.
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