Forsythien und andere Frühlingsblüher schneiden
Um den richtigen Zeitpunkt für den Gehölzschnitt gibt es alljährlich viele Diskussionen und oft genug gibt es nicht die eine richtige Meinung. Worin sich die Fachleute jedoch einig sind, ist der Rückschnitt-Termin von frühlingsblühenden Sträuchern wie Forsythie, Ranunkelstrauch und Flieder.
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Grundsätzlich kann man sagen, dass ein Strauch nicht gleich eingeht, wenn man ihn zum falschen Zeitpunkt schneidet. Man kann aber dafür sorgen, dass einerseits die Wundheilung begünstigt wird, Schädlinge nicht gleich zum Zuge kommen und der Blütenreichtum zugleich gefördert wird.
Frühlingssträucher schneiden, aber wann?
Die oben erwähnten Sträucher haben alle eines gemeinsam: Sie blühen im Frühjahr und bilden die Blütenknospen an ein- oder mehrjährigen Trieben. Das bedeutet, dass man bei einem Rückschnitt etwa im Herbst genau die frisch gebildeten Blütenknospen fürs kommende Frühjahr entfernt und damit eine reiche Blüte verhindert.
Der ideale Zeitpunkt liegt also direkt nach der Blüte der jeweiligen Pflanze. Sobald Forsythie & Co. verblühen, greifen Sie am besten zur Schere. So hat der Strauch übers ganze Jahr hinweg Zeit, neue Triebe und Blütenknospen daran zu bilden.
Häufigkeit des Schnittes
Keine Angst, Sie müssen nicht jedes Jahr schneiden. Etwa alle drei Jahre sollten Sie jedoch nach dem Rechten schauen und ältere Triebe, die allmählich blühfaul werden, herausschneiden. Der Strauch bleibt auf diese Weise jung und blühfreudig. Jüngere Triebe können Sie auf unterschiedliche Höhen kürzen und so eine Verzweigung des Strauches fördern, der ansonsten vor allem direkt aus dem Boden heraus austreibt.
Wenn Sie jetzt zur Blütezeit Ihrer Sträucher den Eindruck haben, dass sie schon mal mehr geblüht haben, ist es allerhöchste Zeit für einen Verjüngungsschnitt.
Welche Sträucher so geschnitten werden
- Goldglöckchen, Forsythie (Forsythia)
- Ranunkelstrauch (Kerria japonica)
- Flieder (Syringa vulgaris), der allerdings vor allem als Großstrauch seinen Reiz hat und dadurch insgesamt weniger Schnitt benötigt.
- Deutzie (Deutzia); blüht relativ spät, daher kann hier auch ein sehr früher Schnitt im Jahr erfolgen, bei dem ein paar Blütentriebe wegfallen. Beim späten Schnitt, nach dem Johannistag, können einzelne Triebe ggf. nicht mehr ausreifen.
- Zier-Johannisbeere (Ribes sanguineum, R. aureum)
- Kolkwitzie (Kolkwitzia)
- Pfeifenstrauch, Duftjasmin (Philadelphus)
- Holunder (Sambucus), hier reduziert man durch den Schnitt zwangsläufig die Fruchtmenge.
Beste Witterung zum Schnitt
Meiden Sie warme, feuchte Witterung für alle Schnittmaßnahmen. Nicht nur Sie geraten unnötig in Schweiß, sondern die Sträucher werden leichter von Pilzen befallen.
Frost ist ebenfalls nicht ideal, weil ab unter etwa –5 °C das Holz brüchig wird und leicht einreißt.
Kalte, trockene Witterung ist hingegen ideal!