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Gartenpraxis-Profitipp

Exotische Gehölze und Großstauden

Zu den Vorteilen des Klimawandels zählt die Erweiterung der Pflanzenpalette für heimische Gärten und Parks. Mildere Winter und heißere Sommer ermöglichen Gehölzarten und Großstauden ein Auskommen, die vor einigen Jahrzehnten keinesfalls über Jahre im Freien hätten überleben können. Aber um Enttäuschungen zu vermeiden, sollte man sich über einige Faktoren im Klaren sein.

Veröffentlicht am
Die Zierbanane (Ensete ventricosum "Maurelii") ist eine eindrucksvolle Großstaude
Die Zierbanane (Ensete ventricosum "Maurelii") ist eine eindrucksvolle Großstaude gartenfoto.eu / Martin Staffler
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Immer öfter lassen sich in geeigneten Regionen exotische Pflanzen finden. Teils auf experimenteller Basis, teils schon seit Jahren erprobt, wachsen unter anderem Bananen (Ensete und Musa), Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) oder Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei). Manch Gärtner stellt sich die Frage, ob dies auch im eigenen Garten funktionieren könnte.

Winterhärtezonen

Einen ersten Anhaltspunkt bieten die Winterhärtezonen (WHZ). Sie resultieren aus den mittleren jährlichen Minimumtemperaturen. Beispielsweise betragen diese für:

Zone 6 –23,3 bis –17,8 °C,

Zone 7 –17,7 bis –12,3 °C,

Zone 8 –12,2 bis –6,7 °C und

Zone 9 –6,6 bis –1,2 °C

Zwischenabstufungen verfeinern diese Zonen, etwa

Zone 7a -17,7 °C bis -15,0 °C und

Zone 7b -14,9 °C bis -12,3 °C.

Man kann nun relativ leicht eine gewisse Wahrscheinlichkeit daraus ableiten, ob eine Pflanze am jeweiligen Standort dauerhaft im Freien überleben kann. Man benötigt die WHZ des betreffenden Standortes und gleicht diese mit der WHZ für die Pflanze ab.

Weitere Faktoren

Leider kommen weitere Faktoren hinzu. Wichtig sind dabei die kleinklimatischen Bedingungen des Standortes wie schattig, zugig, an einer warmen Hauswand, die Höhenlage, innerstädtisch oder außerhalb etc.

Dazu kommt die tatsächliche Tiefsttemperatur. Was nutzt eine „mittlere jährliche Minimumtemperatur“ von –12 °C, wenn es regelmäßig zu –20 °C kommt?

Und auch der Zeitpunkt der tiefen Temperaturen ist entscheidend. Die gefürchteten Spätfröste im Frühjahr und besonders die Barfröste (hier fehlt der wärmende Schutz einer Schneedecke) können einer Pflanze leicht den Garaus machen, wenn sie den Gärtner unvorbereitet treffen.

Tipps zur Kultur

Um Pflanzen aus angrenzenden WHZ, meist WHZ 9, erfolgreich im Garten zu halten, sollten mindesten in den ersten Jahren nach der Pflanzung Winterschutzmaßnahmen getroffen werden. Schutz des Wurzelraumes einerseits und Einwickeln der oberen Pflanzenteile gehören dazu. Letzteres sollte immer nur solange erfolgen, wie niedrige Temperaturen zu erwarten sind, um Fäulnis und Schimmel bei höheren Temperaturen zu vermeiden.

Der Zeitpunkt der Pflanzung liegt idealerweise im Frühjahr, damit die Pflanzen genug Zeit zum Einwachsen haben, bevor der Frost kommt.

Pflanzen aus WHZ 10, etwa die Bananen Musa basjoo und Ensete ventri­cosum, gelingen seltener, benötigen aber in jedem Fall einen Winterschutz wie hier eine dicke Laublage.

Weitere Tipps für das Gartenjahr

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