Chinaschilf verjüngen
Die majestätische Ausstrahlung von Chinaschilf (Miscanthus-Arten und -Sorten) gibt manchem Garten über Monate hinweg eine tolle Struktur. Je nach Garten- und Beetgröße gibt es passende kleinere oder größere Sorten. Im Laufe der Jahre wird die Pflanze größer und breiter und es bildet sich in der Pflanzenmitte eine kahle Stelle. Was kann man jetzt machen?
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Um es vorwegzunehmen: Der Gesundheit der Pflanze schadet die Verkahlung von der Mitte her nicht. Sie ist vielmehr Ausdruck ihres Wachstums- und Ausbreitungsstrategie (Konkurrenzstratege). Es geht darum, neuen Wurzelraum zu erschließen und alte, ausgezehrte Erde nicht länger zu besiedeln. Aus der Entfernung betrachtet ist es kein Drama. Im Garten aus der Nähe kann dies Verhalten jedoch ab einem gewissen Punkt optisch unerwünscht sein.
Hat das Chinaschilf diese Größe und das Alter erreicht, ist es reichlich mühsam und aufwändig, die gesamte Pflanze herauszunehmen und zu teilen, wie man es von kleineren Stauden gewohnt ist. Entweder teilen Sie die Miscanthus frühzeitig, also bevor sie in der Mitte verkahlen. Wenn Sie gerade die größeren Exemplare lieben, warten Sie ab. Sobald es dann umumgänglich ist, sollten Sie von den Rändern des alten Grashorstes stückweise vorgehen.
Eine Axt im Haus…
Mit einem Spaten sind Sie schnell frustriert – entweder ist es nicht recht erfolgreich oder der Spaten bricht gleich weg. Eine Axt und ein Fäustel zum Schlagen auf den Axtkopf sollten Sie zur Vorarbeit nutzen, dann erst graben Sie mit dem Spaten die Stücke aus. Als Richtwert kann gelten: Ein fünfjähriger Miscanthus wird auf ein Drittel seiner Größe reduziert. Die frischen Teile können Sie andernorts einpflanzen, den abgestorbenen Teil entsorgen Sie. Die Löcher verfüllen Sie mit Erde und bepflanzen Sie neu. Auf diese Weise verbleibt ein großer Teil der Pflanze an Ort und Stelle, wo er dann munter weiterwächst.
Der richtige Zeitpunkt
Der beste Zeitpunkt für diese in jedem Fall mühsame Tätigkeit ist das zeitige Frühjahr (Februar-März) nach dem Rückschnitt, aber vor dem Neuaustrieb. Auf diese Weise schädigen Sie weder die umgebende Vegetation noch die neu austreibenden Halme des Chinaschilfs. Sie können natürlich auch im Winter loslegen, wenn die Pflanze vielleicht kein dekoratives Bild mehr abgibt.