Bewässerungsmethoden im Vergleich
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Traditionell werden Streuobstbäume nicht bewässert. Ihre „verstreute“ Anordnung, noch dazu oftmals an naturgeschützten Standorten, erschwert die Einrichtung eines künstlichen Bewässerungssystems. Bei der Auswahl des Standortes für Streuobstbäume wird daher gemeinhin darauf geachtet, dass sich der Boden für die Anpflanzung eignet und sich die Bäume autark versorgen können.
Welche Auswirkungen haben die zunehmenden extremen Trockenperioden auf Streuobstbäume? Peter Kreiser, Vorsitzender des Vereins ProObst Niederkirchspiel e.V. in Boppard-Herschwiesen im Hunsrück, sieht die Situation gelassen: „Wir bewässern unsere Bestandsbäume nicht. Hier sind tiefgründige lehmhaltige Böden buchstäblich der Grund, warum die Bäume auch mit trockenen Phasen gut zurechtkommen.“
Doch perspektivisch könnte der Trockenstress, insbesondere an Standorten mit steinigem oder sandigem Boden, auch für Streuobstbäume relevant werden. Das Thema „Trockenstress bei Bäumen“ ist zu komplex, als dass es die eine Lösungsmethode geben könnte. Außerdem ist das Phänomen ein noch recht junges Forschungsgebiet mit vielen offenen Fragen1. Fakt ist jedoch, dass grundsätzlich auch gesunde und resiliente Bäume aufgrund von extremen und kurz aufeinander folgenden Trockenperioden an einen existenzkritischen Punkt geraten können, an dem sie auf Wassergaben angewiesen sind. Bei deutlich sichtbaren Anzeichen von Trockenstress wie verfrühtem Abwerfen und Verfärben der Blätter oder des Obstes sollten die Bäume daher mit Wassergaben unterstützt werden.
Da sich Streuobstwiesen aufgrund ihrer ungeordneten Anlage oft nicht für eine effektive Tropfbewässerung mit linear geführten Tropfrohren eignen, muss im Bedarfsfall auf andere Techniken zurückgegriffen werden. Hier bieten sich Bewässerungsringe oder Gießränder an.
Obstbaumplantagen
Als Bewässerungstechnik für Obstbaumplantagen ist eine Tropfbewässerung das erste Mittel der Wahl. Eine Tropfbewässerung ist insbesondere für größere Anlagen zu empfehlen, da sie per Bewässerungscomputer automatisiert gesteuert werden kann. Der Bewässerungscomputer berechnet die Dosierung, Frequenz und Dauer der Wassergaben anhand eingegebener Daten sowie anhand der Informationen der nächstgelegenen Wetterstation. Bodensensoren können zusätzlich hilfreich sein, um die tatsächliche Bodenfeuchte zu erfassen.
Anders als bei Beregnungslösungen gibt es bei der Tropfbewässerung kaum Verdunstungsverluste. Mit UV- und frostbeständigen mehrjährigen Tropfrohren, beispielsweise von Irritec®, ist mit einer Einsatzfähigkeit von ca. 15 Jahren zu rechnen. Durch die zielgerichteten Tropfer wird das Wasser präzise dosiert, kann auch tagsüber verlustfrei abgegeben werden, und bei Bedarf lässt sich über die Tropfrohre auch beigemischtes Düngemittel effektiv ausbringen.
Die Wasserentnahme für Obstplantagen und perspektivisch evtl. auch für Streuobstbäume ist hinsichtlich nachhaltiger Gesichtspunkte aus einem ggf. künstlich angelegten Speicherteich sinnvoll. Der Strombedarf für die erforderliche Pumpe kann beispielsweise über Solarpanelen gedeckt werden, wenn vor Ort keine Stromquelle vorhanden ist.
Fazit
Trockenstress und Bewässerung bei Bäumen sind auch in der aktuellen Forschung noch längst nicht ausdiskutierte Themen und könnten künftig auch für Kontexte, in denen es traditionell keinen Bedarf gab – wie bei Streuobstwiesen – relevant werden. Daher lohnt sich bei Fragen zum individuellen Bewässerungsbedarf und zu den unterschiedlichen Techniken das Gespräch mit erfahrenen Fachleuten. Bewässerungshilfen können so individuell sein wie der Standort, an dem sie gebraucht werden, und erfordern eine sorgfältige Planung.
Kostenfreie professionelle und individualisierte Planungen bieten zum Beispiel die Produkt- und Planungsexperten von Jarola. Das Unternehmen ist seit über 50 Jahren Marktführer für Bewässerungslösungen in den Niederlanden und seit 2021 auch auf dem deutschen Markt präsent.
Rechtliche Rahmenbedingungen klären
Klären Sie vor einer Wasserentnahme unbedingt ab, ob sie rechtens ist! Weitere Informationen finden Sie hier:
Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) Vom 3. Dezember 2013* § 20 Gemeingebrauch (zu § 25 WHG)
Wassergesetz für Baden-Württemberg (WG) Vom 3. Dezember 2013* § 100 Entgelt für Wasserentnahmen
Übersicht über die Länderregelungen zu Wasserentnahmeentgelten (Stand 2018)
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