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Kommmmentar: Brauchen wir die Grüne Gentechnik?

Nach einem Beschluss der EU-Umweltminister vom 2. März 2009 dürfen Österreich und Ungarn den Anbau umstrittener Genmais-Sorten (MON 810 und T 25) weiterhin untersagen.
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Nachdem auch Deutschlands Landwirtschaftministerin Ilse Aigner mit der Begründung, die Grüne Gentechnik habe den Bürgern bisher keinen erkennbaren Nutzen gebracht, ein Verbot von MON 810 nicht mehr ausschließt und Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk nach Auswertung der Anbauversuche zur Koexistenz von gentechnisch veränderten und konventionellen Maissorten den Landwirten einen Anbau von Genmais nicht empfehlen kann, flammt die Diskussion um Sinn und Zweck der Grünen Gentechnik erneut auf. Gleichzeitig wird immer deutlicher, dass gentechnisch veränderte Pflanzen schon längst Bestandteil vieler Lebensmittel sind – selbst Bio-Produkte enthalten ungewollte Verunreinigungen. Damit hat der Verbraucher keine Wahlfreiheit mehr: Auch wenn er sich für den Kauf von gentechnikfreien Lebensmitteln entscheidet, muss er damit rechnen, dass sie Spuren von GVO (gentechnisch veränderte Organismen) enthalten. Zahlreiche Anbauversuche haben gezeigt, dass sich die Pollen von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen wie Mais, Raps und Soja über weitere Distanzen verbreiten, als man wahrhaben wollte – kritische Experten hatten dies vorausgesagt. Ein kontrolliertes Nebeneinander von GVO und konventioneller Landwirtschaft ist also nicht möglich. Die Regierungen vieler Länder haben dem Anbau gentechnisch veränderter Sorten aber bereits Tür und Tor geöffnet, so dass sich das Rad kaum noch zurückdrehen lässt. Erfreulicherweise gibt es ein paar wenige Regionen, die noch nicht „verunreinigt“ sind und die Chance ergreifen wollen, sich zur gentechnikfreien Zone zu erklären – in Deutschland gehören Bayern und die Hohenlohe dazu. Da die Folgen des Anbaus von GVO für das gesamte Ökosystem nicht abschätzbar sind und die meisten Verbraucher keine gentechnisch veränderten Lebensmittel kaufen wollen, sollte die Politik jetzt die Notbremse ziehen, um möglichen Schaden für Mensch und Umwelt abzuwenden. Denn die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass nicht jede technische Neuerung einen Segen für die Menschheit bedeutet.
Dr. Doris Spychalski
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