Kommmmentar: Artenschutz durch Streuobstbau
Jede zweite Pflanzen- und Tierart ist vom Aussterben bedroht. Ökologen der University of California in Santa Barbara (www.ucsb.edu) warnen davor, dass noch zu unseren Lebzeiten die Hälfte aller heutigen Arten vernichtet werden könnte.
- Veröffentlicht am
Hat vor 65 Mio. Jahren vermutlich der Einschlag eines Meteors zum Sterben der Landsaurier und vieler Pflanzen geführt, ist am derzeitigen Artensterben unser Lebensstil maßgeblich beteiligt.
Nach Aussage der Wissenschaftler ist die Artenvielfalt auch eine Überlebensfrage: Je weniger verschiedene Pflanzenarten z.B. ein Ökosystem aufweist, desto weniger Biomasse kann es produzieren, denn der Biomasse-Beitrag einer Art ist umso größer, je seltener oder vereinzelter sie auftritt. Mit einer Abnahme der Biomasse verringert sich die Absorption von klimaschädlichem Kohlendioxid und die Erzeugung von für Mensch und Tier lebensnotwendigem Sauerstoff. Auch die Nahrungskette der Tiere wird durch Artensterben im Pflanzenreich unterbrochen.
Den wilden Vorfahren unserer heutigen Kulturpflanzen kommt ein weiterer unschätzbarer Wert zu: Sie enthalten wertvolle genetische Informationen für die Agrarwirtschaft. Aus diesem Grund setzt sich das Julius Kühn-Institut (JKI) für spezielle Schutzmaßnahmen für Wildarten ein, die heute in der Sortenzüchtung eine wichtige Rolle spielen. Oberstes Gebot ist der Erhalt der Wildformen in ihrem natürlichen Lebensraum („in situ“), denn nur so kann eine Pflanzenart wirkungsvoll und dauerhaft geschützt werden. In Gendatenbanken allein lassen sich schon aus Kapazitätsgründen nicht alle potenziell nutzbaren Pflanzenarten tiefgefroren für die Zukunft lagern.
Vor diesem Hintergrund haben Streuobstwiesen mit ihrer Artenvielfalt eine zentrale Bedeutung. Das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg erstellt derzeit einen „Aktionsplan Streuobst“ und unterstützt den Erhalt und die Pflege der über 100 000 ha Streuobstwiesen im Land durch Fördermaßnahmen. Der LOGL leistet durch die Ausbildung von Fachwarten und geprüften Obstbaumpflegern einen wesentlichen Beitrag und macht durch die Wahl der Streuobstsorte des Jahres (siehe S. 23 Printausgabe) auf diesen für den Artenschutz so wichtigen Lebensraum aufmerksam. Und wir Verbraucher können diese Bemühungen durch den Kauf von Streuobst-Apfelsaft unterstützen.
Dr. Doris Spychalski
Den wilden Vorfahren unserer heutigen Kulturpflanzen kommt ein weiterer unschätzbarer Wert zu: Sie enthalten wertvolle genetische Informationen für die Agrarwirtschaft. Aus diesem Grund setzt sich das Julius Kühn-Institut (JKI) für spezielle Schutzmaßnahmen für Wildarten ein, die heute in der Sortenzüchtung eine wichtige Rolle spielen. Oberstes Gebot ist der Erhalt der Wildformen in ihrem natürlichen Lebensraum („in situ“), denn nur so kann eine Pflanzenart wirkungsvoll und dauerhaft geschützt werden. In Gendatenbanken allein lassen sich schon aus Kapazitätsgründen nicht alle potenziell nutzbaren Pflanzenarten tiefgefroren für die Zukunft lagern.
Vor diesem Hintergrund haben Streuobstwiesen mit ihrer Artenvielfalt eine zentrale Bedeutung. Das Ministerium für Ernährung und ländlichen Raum Baden-Württemberg erstellt derzeit einen „Aktionsplan Streuobst“ und unterstützt den Erhalt und die Pflege der über 100 000 ha Streuobstwiesen im Land durch Fördermaßnahmen. Der LOGL leistet durch die Ausbildung von Fachwarten und geprüften Obstbaumpflegern einen wesentlichen Beitrag und macht durch die Wahl der Streuobstsorte des Jahres (siehe S. 23 Printausgabe) auf diesen für den Artenschutz so wichtigen Lebensraum aufmerksam. Und wir Verbraucher können diese Bemühungen durch den Kauf von Streuobst-Apfelsaft unterstützen.
Dr. Doris Spychalski
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.