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Klimakonferenz COP30

Moore auf der Weltagenda

Die Klimakonferenz der Vereinten Nationen 2025 (COP30 Brasil Amazônia) bot Raum für Themen rund um Moore. Das Team des Greifswald Moor Centrum (GMC) nutzte diesen. Vor Ort in Belém setzte sich Dr. Franziska Tanneberger von der Universität Greifswald, Co-Direktorin des GMC und Gewinnerin des Deutschen Umweltpreises 2024, dafür ein, fundiertes Moorwissen in praktische, zukunftsweisende Maßnahmen zu überführen.

von idw/red. erschienen am 28.11.2025
Auch in Baden-Württemberg gibt es Moorlandschaften! Das Hochmoor rund um Kaltenbronn gehört zu den größten Torflagern Baden-Württembergs. Das mit auf über 900 Metern hoch gelegene Hochmoor steht seit über 60 Jahren unter Naturschutz. © Alexandra Schmidt
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Moore sind einzigartige und seltene Ökosysteme, die zwar nur etwa drei bis vier Prozent der Landfläche der Erde bedecken, aber bis zu einem Drittel des weltweiten Bodenkohlenstoffs enthalten – doppelt so viel Kohlenstoff wie in der weltweiten Waldbiomasse. Anstatt diesen Kohlenstoffspeicher zu nutzen, werden Moore trockengelegt und degradieren, wodurch sie zu vier bis fünf Prozent der jährlichen globalen anthropogenen Emissionen beitragen, was den kombinierten Emissionen der Luftfahrt- und Schifffahrtsindustrie entspricht. Indem Moore geschützt werden, lassen sich diese Emissionen langfristig vermeiden.

Als Rednerin auf Veranstaltungen der COP30 warb Dr. Franziska Tanneberger erfolgreich für den „Peatland Breakthrough“. Sie arbeitete dabei eng mit nationalen und internationalen Regierungsvertretern und NGOs zusammen. Beim gleichnamigen offiziellen Side Event am 17. November 2025 bekannte sich Deutschland dazu – nach Peru und Uganda – als Champion Country in Moore zu investieren, um wirksamen naturbasierten Klimaschutz zu erreichen. Dieses Beispiel soll andere Staaten motivieren, den Moorschutz ebenfalls stärker in den Blick zu nehmen und zum Beispiel in die nationalen Klimapläne aufzunehmen.

Der „Peatland Breakthrough“ ist eine Initiative unter der „Action Agenda“ der Klimakonvention, die Maßnahmen zum Schutz, zur Wiedervernässung und zur nachhaltigen Nutzung von Mooren weltweit beschleunigen und mobilisieren will. Mit der Unterstützung der globalen Umweltkonventionen geht es darum, mit vielen Ländern gemeinsame Ziele anzustreben und dafür Finanzierung zu mobilisieren.

Internationaler Rückenwind für Moorpolitik

„Es könnte keinen besseren Zeitpunkt als die COP30 in Belém geben, um das Thema Moore auf die internationale Agenda zu bringen“, sagt Dr. Franziska Tanneberger. „Mit der Global Peatlands Assessment und dem Global Peatland Hotspot, die auf früheren Klimakonferenzen vorgestellt wurden, ist die Wissenschaft zu Mooren und ihrer Klimawirkung eindeutig. Und jetzt sind wir in Brasilien – dem tropischen Land mit der größten Moorfläche. Es ist besonders erfreulich zu sehen, wie Forschung und Politik aus einem abgelegenen deutschen Bundesland auf internationaler Ebene etwas bewegen können.“ Als Mitglied des „Wissenschaftlichen Beirats für natürlichen Klimaschutz (WBNK)“ der Bundesregierung organisierte die Moorexpertin Dr. Franziska Tanneberger am 20. November 2025 im deutschen Pavillon auch einen Austausch über Perspektiven aus wichtigen Moorländern im Rahmen der Veranstaltung „Naturbasierte Klimaschutzmaßnahmen als Schlüsselinstrument zur Erreichung des deutschen Klimaziels“

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