Äpfel vom Bodensee: Saisoneröffnung auf dem Apfelschiff
Die Vorzeichen für einen wiederum florierenden Markt für Kernobst vom Bodensee stehen gut. Zwar wird erwartungsgemäß die Rekordmenge des Vorjahres nicht erreicht, mit geschätzten 250.000 t steht aber eine gute Normalernte ins Haus. Dabei besticht das Obst dieses Jahr durch seine besonders gute Qualität. Darauf verwiesen Obstbauern, Vermarkter und die Beratung bei der offiziellen Saisoneröffnung auf dem Bo-
densee-Apfelschiff am 17. September.
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Die gute Qualität ist unter anderem dem Wetter geschuldet: Durch die späte Blüte gab es keine Frostschäden, der Schorfdruck war nicht übermäßig stark und genügend Wasser und keine zu hohen
Sommertemperaturen ermöglichten ein gleichmäßiges Fruchtwachstum. Zudem
hielten sich die Schäden durch Hagel
in Grenzen. Das jetzige Erntewetter mit den kalten Nächten bewirkt eine gute Zucker- und Säureeinlagerung und bringt die notwendige Farbe für eine gute innere Qualität der Früchte.
Die Obstregion ist somit gut in die Saison gestartet, zumal keine alterntige Ware den Markt belastete. Das Preisniveau
für Frühsorten lag 20 bis 25 % über dem Vorjahr. Ganz ungetrübt ist die Freude unter den Obstbauern dennoch nicht, wie Helmut Jäger, Vorsitzender der Obstregion Bodensee, anmerkte. Er verwies dabei auf die immer strengeren Anforderungen des Handels bei Pflanzenschutzmittel-
Rückständen, die mittlerweile
deutlich unter den gesetzlichen Werten liegen. Auch das von Russland vorgegebene Verbot von Captan, einem der wichtigsten Pflanzenschutzmittel, sorgt für Unruhe. Kopfzerbrechen bereitet
zudem die mangelnde Absicherung der Obstanlagen gegen Hagel.
Auf die Bedeutung des heimischen Obstbaus als wichtigen Wirtschaftsfaktor
hob Agrarstaatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch ab: allein 7,4 % des Verkaufserlöses
von 3 Mrd. e für landwirtschaftliche
Produkte aus Baden-Württemberg
entfallen auf den Obstbau. Das liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt
von 2,3 %.
Brigitte Werner-Gnann, Ravensburg
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