Informativer Blütenrundgang für Hobbygärtner und Obstbauinteressierte
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Nach einer Begrüßung durch Frau Dr. Zunker, Referatsleiterin für Pflanzenschutz im Obst- und Gartenbau, führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Obsthofes am LTZ Augustenberg und des Landratsamtes Bruchsal die Gäste in Gruppen über den insgesamt 15 ha großen Lehr- und Versuchsbetrieb mit knapp über 500 Obstsorten. Neben den gängigen Stein-, Kern- und Beerenobstkulturen bekamen die Anwesenden auch einen Einblick in Kulturen, die hierzulande noch nicht sehr verbreitet sind, wie z.B. Kiwi, Mini-Kiwi und Indianerbanane. Auch eine neu aufgepflanzte Anlage mit verschiedenen Gehölzen, auf der zukünftig Trüffel geerntet werden sollen, stieß auf großes Interesse.
Tipps zu Nützlingen, Pflanzschnitt und Pflanzenschutz
Während des Rundgangs erhielten die Besucherinnen und Besucher zahlreiche Informationen zu aktuellen Projekten der Landesanstalt, wie z.B. der zukünftigen Agri-Photovoltaikanlange, mit der auf einem halben Hektar die Produktion von Strom, Äpfeln und Birnen auf derselben Fläche hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit untersucht werden soll. Aber auch Projekte zur Umstellung eines Teils der Versuchsflächen auf ökologische Bewirtschaftungsweise und die Umsetzung zahlreicher Biodiversitätsmaßnahmen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt in den Obstanlagen, kamen beim Publikum gut an. So wurden beispielsweise verschiedene Möglichkeiten der Nützlingsförderung durch das Anlegen von Blühstreifen und Frühblüherbeeten oder das Errichten von Nisthilfen für Vögel, Insektenhotels und Sandarien für bodenbrütende Wildbienen vorgestellt. Diese lassen sich auch im privaten Hausgarten gut umsetzen.
Wertvolle Tipps erhielt das Publikum darüber hinaus, was es alles beim Pflanzschnitt zu beachten gibt. Hierbei ist es wichtig, dass zu tiefsitzende Äste gleich entfernt werden, damit keine großen Stammwunden entstehen. Außerdem werden bei der Spindelerziehung Äste, die im Verhältnis zum Stamm mehr als den halben Durchmesser aufweisen, auf einen kurzen Zapfen zurückgeschnitten und drei bis fünf Basis-Äste belassen, die leicht eingekürzt werden.
Auch das Thema Pflanzenschutz kam an diesem Tag nicht zu kurz. So erfuhren die Teilnehmenden, wie sie z.B. mithilfe von Bambusröhrchen den Ohrwurm als Gegenspieler der Blutlaus im Apfelanbau fördern können. Die schädigende invasive Marmorierte Baumwanze startete in diesem Jahr aufgrund der kühleren Witterung etwas später in die Saison. Ebenso wurde deutlich, dass der Kirschenanbau im heimischen Garten aufgrund der Kirschessigfliege ohne ein engmaschiges, schützendes Netz nicht mehr zu empfehlen ist.
Steinobst war schon verblüht
Zum Zeitpunkt des Rundgangs waren die Pfirsiche, Zwetschgen und Aprikosen bereits verblüht. Ein tolles Bild zeigte sich den Besucherinnen und Besuchern jedoch bei den Birnen, Äpfeln und Kirschen, die zum Teil in voller Blüte standen. Angesichts der recht wechselhaften Witterung in den zurückliegenden Wochen bleibt nun abzuwarten, wie sich der Fruchtansatz bei den jeweiligen Kulturen weiterhin entwickelt.
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