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Sensoren geben Auskunft über Wasserbefarf der Obstbäume

Eine Streuobstwiese wird digital

Auf der Streuobstwiese in Bavenhausen im Ortsteil der Gemeinde Kalletal im nordrhein-westfälischen Kreis Lippe ist digital ganz schön was los! Im Rahmen des Smart City-Projekts digital.interkommunal Kalletal.Lemgo wurden im Frühling 2023 auf der Wiese gleich zwei Digitalisierungsprojekte umgesetzt.
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Einerseits wurden einzelne Obstbäume mit Sensoren ausgestattet. Andererseits ist auf der Streuobstwiese in Zusammenarbeit mit der Naturparkschule am Teimer und dem DRK Kindergarten der Digitalpfad.Streuobstwiese entstanden. Zum bundesweiten Streuobstwiesenaktionstag am 28. April 2023 wurden der neue Digitalpfad eröffnet und die innovative Sensorik vorgestellt.

Bäume geben Bescheid, wenn Sie durstig sind

Der Klimawandel führt dazu, dass es mitunter eine lange Zeit nicht regnet. Das kann problematisch für die  Obstbäume auf der Streuobstwiese werden. Abhilfe schafft eine Bewässerung. Doch wie kann man dies so ressourcenschonend und bedarfsgerecht wie möglich gestalten?

Ideal wäre es, wenn die Bäume sagen könnten, wann und wie viel Wasser sie brauchen. „Den Bäumen eine Stimme geben, das ist mithilfe von speziellen Sensoren möglich. Dafür müssen diese in der Baumkrone angebracht werden“, erklärt Nicole Baeumer, digital.interkommunal Projektleiterin. „Der Sensor erfasst so die Wasserverfügbarkeit des jeweiligen Baums im Gehölz. Die gewonnenen Daten werden dann über die Funktechnologie LoRaWAN an ein Dashboard gesendet.“ Hier kann der Wassergehalt der Obstbäume überprüft und das Gießen bedarfsgerecht und ressourcenschonend gesteuert werden. „Gießen nach Augenmaß ist dann Geschichte“, ergänzt Thomas Reuter, der beide Projekt in seiner Funktion als Streuobstwiesenbeauftragter initiiert hat und auch die Bewässerung der Bäume übernimmt.

Nicht alle Bäume müssen mit Sensoren ausgestattet werden. Die bestückten Obstbäume erheben repräsentativ Daten für ihre Nachbarn. Umgesetzt wurde das Projekt mit der Firma Treesense. Treesense ist ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördertes und ausgezeichnetes Startup, das Baumpflege, Elektrotechnik und fortgeschrittene Datenanalyse verbindet. Sie entwickelten den auf der Streuobstwiese verwendeten Sensor „Treesense Pulse“.

Digitalpfad.Streuobstwiese -Nützliche Informationen direkt aufs Handy

Auf dem neuen Digitalpfad können Besucherinnen und Besucher nun direkt vor Ort nützliche Informationen zu den einzelnen Obstbäumen abrufen. Über einen QR-Code lassen sich Steckbriefe mit Informationen zur Sorte, ihrer Blütezeit und dem Geschmack der Früchte auf dem eigenen Smartphone anzeigen. Die Informationen zu den Obstbäumen haben die Schülerinnen und Schüler der Naturparkschule am Teimer im Rahmen einer AG recherchiert und auf der Website eingepflegt. „Dabei haben sie nicht nur viel über die Streuobstwiese und die Obstbäume gelernt, sondern auch, wie Informationen auf eine Website kommen und wie QR-Codes funktionieren“, erklärt Lehrerin Melanie Ebert. Auch die Kinder der DRK Kindertagesstätte Bavenhausen waren fleißig. Sie erstellten ein Video, das den Apfelbaum in den vier Jahreszeiten zeigt.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit digitalen Mitteln einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Natur leisten können“, betont Bürgermeister Mario Hecker. „Gleichzeitig möchten wir die Streuobstwiese für alle zugänglicher und erlebbarer machen. Der Digitalpfad ist dafür ein wichtiger Baustein.“

Die Umsetzung des Digitalpfads und der Sensorik wurde im Rahmen des Smart City-Projekts digital.interkommunal der Alten Hansestadt Lemgo und der Gemeinde Kalletal realisiert. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen im Rahmen des Programms „Modellprojekte Smart Cities: Stadtentwicklung und Digitalisierung“ gefördert.

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