Zierlicher Lippenblütler: Kleine Braunelle
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Der zierliche Lippenblütler ist Nahrungsquelle für viele Insekten, besonders Hummeln und Wildbienen sowie rund 20 Schmetterlingsarten finden hier Nektar und Pollen. Die mit einer Größe von 5-25 cm eher kleine Pflanze besiedelt Wiesen, Weiden, Rasen und Wegränder und breitet sich mit Kriechtrieben in ihrer direkten Umgebung aus. Die vielen kleinen blauvioletten Einzelblüten, die gedrängt am Ende des Sprosses sitzen, blühen von Juni bis Oktober.
Die Kleine Braunelle ist recht hart im Nehmen: Sie überlebt ähnlich wie das Gänseblümchen in gemähten Rasen und toleriert auch den Fraß und Tritt durch Vieh auf Weiden. Doch die Belastung hat ihre Grenzen, und so sind die Bestände in den letzten Jahrzehnten regional zurückgegangen. Zu häufiges Mähen in der Landwirtschaft, in Gärten, Parks und an Wegrändern geben der Braunelle zu wenig Zeit, um zu wachsen und Blüten und Samen ausbilden zu können. Auch die Unkrautbekämpfung durch Gifte und mechanische Verfahren trägt zum Rückgang bei.
Größte Gefährdungsursache ist allerdings der hohe Eintrag von Stickstoff in die Umwelt durch das Ausbringen von Dünger und Gülle, durch Futtermittel-Importe, Verbrennungsprozesse in der Industrie, Verkehrsabgase und Abwasser. Zahlreiche Lebensräume sind überdüngt. Stickstoffliebende, hochwüchsige Pflanzen wie Brennnessel und Ampfer verdrängen die kleineren Wildblumen. Laut Bundesamt für Naturschutz sind die hohen Nährstoffeinträge bei der Hälfte der in Deutschland gefährdeten Pflanzenarten wesentliche Ursache für den Bestandsrückgang.
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