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Berufsimker in Deutschland

Bienenpatenschaft übernehmen

In Deutschland gibt es nur noch 50 Berufsimker. Ein Agrartechnologie-Startup möchte den Herausforderungen heimischer Imkereien begegnen, indem es sich gegen das Bienensterben mittels Künstlicher Intelligenz (KI) einsetzt. So können überlebenswichtige Daten für Bienen gesammelt und deren Wohlergehen dadurch langfristig gesichert werden. Auch Privatpersonen und Unternehmen können mit einer Bienenpatenschaft helfen.
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Nur noch 50 Berufsimker sind in Deutschland vertreten.
Nur noch 50 Berufsimker sind in Deutschland vertreten.GMH
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Deutsche lieben Honig. Das natürliche Süß liegt landesweit noch vor Schokolade auf dem zweiten Platz der beliebtesten Aufstriche. Dieses Verlangen vermögen die heimischen Imker nicht alleine zu stillen. Folglich muss importiert werden. Und genau diese Importware meint häufig in großen Teilen industriell gefertigten und mit Sirup gestreckten „Fake-Honig“. Ein Zukauf ausländischer Fälschungen wird jedoch überflüssig, sobald die lokalen Bienenstöcke bessere Pflege erfahren. Das Unternehmen 3Bee möchte Abhilfe schaffen. Es hat sich der Aufgabe angenommen, die Artenvielfalt zu schützen. Die regionale Honigproduktion und Motivation zum gefährdeten Beruf soll damit gefördert werden. „Die Zahl der haupterwerblichen Imkereibetriebe hierzulande ist gering und die Situation damit verheerend“, sagt Niccolò Calandri, Gründer von 3Bee. In Deutschland können nur noch rund 50 Berufsimker ausschließlich von der Honigproduktion leben, so der Experte. Der Rest betreibt die Imkerei als Nebenerwerb. Um ansatzweise konkurrenzfähig bleiben zu können, müssen die Bienenzüchter ihre Preise erheblich drücken – und machen dabei Verlust. Dieser Teufelskreis zwingt immer mehr Imkereibetreiber zum Aufgeben. Mit neuen innovativen Technologien möchte Calandri dem ein Ende setzen und Hilfe innerhalb der angespannten Branche bieten.

Jedes vierte Glas im Supermarkt mangelhaft
„Die importierte Ware wird nicht in Waben, sondern Stahlrohren produziert“, weiß Calandri. Der frisch von den Bienen geerntete Nektar wird hier meist unreif entnommen und danach thermisch getrocknet. Im letzten Schritt wird die Masse industriell weiterverarbeitet. Zusätzlich setzen Honigfälscher dem Zuckersirup Enzyme zu. Das daraus resultierende Produkt ist nicht gesundheitsgefährdend, aber es fehlen alle positiven Eigenschaften, die dem Honig zugeschrieben werden. Dieser „Honigschwindel“ landet dann im Supermarkt und Bioladen als vermeintliches Naturprodukt – zum Ärgernis der Imker und Verbraucher. „Jeder vierte Honig aus dem Supermarkt ist mangelhaft“, warnt Niccolò Calandri und fährt fort: „Nur weil Honig auf der Verpackung steht, ist nicht gleich selbiges auch wirklich enthalten.“ Das vermeintliche flüssige Gold zählt inzwischen zu den am meisten gefälschten Lebensmitteln weltweit. Natürlicher Honig wird von Honigbienen aus dem Nektar der Blüten gewonnen, während die Importware aus China und Co. mittels Zuckerrüben- oder Reissirup gestreckt oder ersetzt wird. Experte Calandri rät dazu, am besten auch auf die Preise und das Etikett auf den Lebensmitteln zu achten. Denn je günstiger das Glas, desto eher handele es sich um eine gestreckte Variante. „Wer unverfälschten Honig kaufen möchte, sollte sich am besten auf den Imker in der Nachbarschaft verlassen“, so der CEO.

Bienenpatenschaft als nachhaltige Hilfe für deutsche Bienen
3Bee hat aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen Lage der heimischen Imkereien das Projekt "Adopt a Beehive" ins Leben gerufen. Mit dieser Initiative können Privatpersonen und Unternehmen diese unterstützen und mehr über die Honigproduktion erfahren. Mit der Patenschaft können die Betriebskosten der Bienenstöcke, wie z.B. die Kosten für Getriebe und Wartung, gedeckt werden. Jeder Bienenpate wird am Ende mit einem Glas echtem und lokal produzierten Honig belohnt. Inzwischen hat das Unternehmen mehr als 200.000 Paten davon überzeugt, Bienen zu schützen. Der eigens entwickelte digitale Bienenstock „Hive-Tech“ ermöglicht es den Imkern zudem, den Gesundheitszustand der Bienen zu überwachen und Daten zu messen. Mit dieser Technologie kann der Züchter die Bienensterblichkeit um 20 Prozent verringern und die Honigproduktion um 30 Prozent optimieren. Mehr als 20 Imker in Deutschland nutzen bereits das Überwachungssystem zum Schutz ihrer Bienen.

Mehr Informationen finden Sie unter https://www.3bee.com/de/

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